Liebe Hörerinnen und Hörer,
Da saßen sie, die Anhänger Jesu, die Menschen, die ihn während mehreren Jahren kennen und schätzen lernten, die über ihn staunten und auch erschraken, weil er so anders war. Sie hatten Begeisterung und auch Enttäuschung erlebt in dieser Gemeinschaft mit ihm. Einige haben ihn umjubelt und auch versichert, fest an ihn zu glauben. Nun waren sie erschüttert über ihn und sich selbst... Manche haben ihn oft auch nicht verstanden, konnten seinen Weg nicht nachvollziehen. Sie saßen da, in diesem verschlossenen Raum, weil er ihnen trotz alledem wichtig war... er hat sie geprägt, hat tiefe Spuren hinterlassen.
Und seine Jünger heute? Sind sie so anderes als ihre Vorfahren? Viele Christen haben Bereicherndes, Wunderbares im christlichen Glauben und in der Gemeinschaft der Glaubenden erlebt. Viele verstehen Jesus auch heute noch falsch und sind wie eingeschlossen in ihrer Sicht auf Gott und die Kirche. Viele sind auch heute erschüttert, weniger über Jesus als über einige Mitchristen aus allen Bereichen des kirchlichen Lebens. Viele sind auch heute noch auf der Suche im Glauben, um Jesus besser zu verstehen.
Ich wünsche den Mitchristinnen und Mitchristen unter uns das Geschenk der Kraft Gottes, den Heiligen Geist. Er bringt neues Leben, da wo alles tot scheint, er bringt neue Hoffnung, da wo der Mut uns verlässt, er schenkt Vergebung, da wo die Verletzung unüberwindbar scheint, er durchbricht Mauern und öffnet den Weg nach draußen bis ans Ende der Schöpfung, wo wir uns einschließen.
Ich glaube an diese Kraft Gottes und wünsche sie jedem von ihnen. Und wenn sie nicht an Gott glauben, dann wünsche ich ihnen die innere Kraft der Liebe und des Friedens, die wie ein Feuer tief im Herzen der Menschen brennt und die ganze Welt anstecken will.