Guten Morgen, meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer!
Weihnachten ist ein tolles Fest. Da gibt es für den Geruchs- und Geschmackssinn
viel Verführerisches: Zimt und Bienenwachsduft strömen durch Wohnungen. Lichterketten und bunte Kugeln zaubern Märchenstimmung. Der Höhepunkt ist wohl das Aufstellen und Schmücken des Weihnachtsbaumes. Früher taten das in geheimer Aktion - Vater und Mutter in der Christkindelstube.
Mit leuchtenden Augen bewunderten die Kinder am Morgen das prachtvolle Gewächs. Ich finde es schön, dass es diese Rituale noch gibt. Es sind Gesten, die unsere Herzen berühren.
Rainer Maria Rilke schrieb: „Die Bäume leuchten. Sie spiegeln die Sternfeuer des Himmels, als kämen die Gestirne auf die Erde herab. Und so können wir stehen. Aufrecht, voll Licht und beständiger Kraft.“ Wir Menschen haben die Sehnsucht, immer wieder an Urerfahrungen anzuknüpfen. Weihnachten ist für mich das Fest dieser Urerfahrung. Dazu zählt die Geborgenheit im Mutterschoß. Das Getragensein und das Gehaltensein von den Kräften der Liebe und des Vertrauens.
Gott hat mit meinem Leben einen Anfang gemacht. Er hat mit der Erde einen Anfang gemacht. Diesen Anfang immer wieder neu zu erleben und damit dem Leben wieder eine neue Chance zu geben, das ist Weihnachten.
Ich wünsche Ihnen, meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer eine gesegnete Weihnacht.
"Wort in den Tag" wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Autoren erstellt.
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