Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer!
Da hat es uns also wieder einmal erwischt! Freitag, der Dreizehnte. Für die einen ein Schreckgespenst, ein Tag des Unheils an dem man am Besten gar nicht erst das Haus verlässt. Für die anderen ein Tag wie jeder andere. Doch woher kommt diese Furcht vor einem Datum?
Liegt es vielleicht daran, dass zwei Unglückssymbole auf den gleichen Tag fallen? Die „Unglückszahl“ 13, die das geschlossene Zwölfersystem übersteigt, und der Freitag, an dem nach christlicher Überlieferung Jesus gekreuzigt wurde, der in Finanzkreisen mit dem Black Friday an der New Yorker Börse verbunden wird bis hin zum Freitag dem 13. an dem das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia havarierte.
Doch es gibt - wie immer - auch Gegenbeispiele: in der jüdischen Tradition ist die 13 eine Glückszahl und ein Symbol Gottes, weil sie über der Zwölf steht. Bei den Japanern und Mexikanern gilt die 13 ebenfalls als Glückszahl. Noch 1930 galt im protestantischen Norden Deutschlands der Freitag als Glückstag und als besonders guter Tag zum Heiraten.
Ist nun diese Furcht begründet? Ist es richtig, sich hinter verschlossenen Türen zu verkriechen? Ist es richtig, jeder möglichen Gefahrenquelle aus dem Weg zu gehen? Und wenn nun gerade heute das Glück da draußen auf mich wartet? Wie sollte ich ihm begegnen, wie könnte ich es festhalten, wenn ich mich nicht auf das Wagnis einlasse, ihm zu begegnen. Ist es nicht gerade die Urangst vor dem Unbekannten, dem Neuen und Unvorhersehbaren, die uns allzu gerne ein Datum auserwählen lässt, an dem wir diese Angst festmachen?
Nehmen wir also einfach dem Freitag dem 13. seinen Unglücksstatus und machen wir ihn zu unserem persönlichen Glückstag.
"Wort in den Tag" wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Autoren erstellt.
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