Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer!
In diesen ersten Herbsttagen wird vielerorts mit der Traubenlese begonnen. Lange Zeit haben sich die Winzer um die Pflege ihrer Weinstöcke gekümmert, die Reben sind heran gereift und nun möchte man die Frucht seiner Arbeit ernten.
Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit - im Zusammenspiel zwischen den natürlichen Gegebenheiten des Bodens auf dem der Wein angepflanzt wird, dem überirdischen Faktor der Sonneneinstrahlung und der Liebe und dem Fleiß, den der Arbeiter im Weinberg investiert, entsteht ein unverwechselbares Ganzes. Es verwundert nicht, dass der edle Wein etwas Besonderes darstellt und oftmals zu feierlichen Gelegenheiten aufgetischt wird bis hin zur Symbolik des Abendmahls, bei dem der Wein für das Blut Christi steht. Da vermischt sich das Licht der Sonne mit dem göttlichen Licht - der Wein steigert sich über seine natürlichen Komponenten zu einem Symbol für eine Transzendenz, die wir mit unseren menschlichen Sinnen nicht fassen können.
Und doch haben wir Teil an diesem Geschehen. Nicht von ungefähr hat sich wohl daraus das Bild vom Arbeiter im Weinberg des Herrn abgeleitet. Und vielleicht ist dies wohl auch die Form in der wir alle an der 'Weinlese' im übertragenen Sinne teilhaben können: uns einbinden lassen in ein größeres Ganzes, in ein Geschehen, dass über mich als Individuum hinausgeht. Sei es in unserem bürgerlichen Engagement in Politik und Gesellschaft, in unserem Einsatz für eine gute Sache oder in der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, in Familie, Verein oder Gemeinde. Die Zeit ist reif, dass wir uns in diesen Weinberg begeben und mit anpacken.
"Wort in den Tag" wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Autoren erstellt.
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