Liebe Hörerinnen und Hörer,
an diesem Wochenende hören wir das Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Lazarus.
Schon der Titel gibt uns einen wesentlichen Hinweis, worum es Gott geht, worum es uns als Kirche, uns als Christen, worum es der Menschheit gehen müsste. Der reiche Mann ist namenlos, der arme trägt einen Namen: Lazarus!
Ich bin eingeladen, dem Armen, demjenigen, der meine Hilfe benötigt, einen Namen zu geben. Dem Armen einen Namen geben, bedeutet, ihn wahrnehmen, auf ihn aufmerksam werden, ihn ernst nehmen in seinen Sorgen und Nöten.
Lazarus kann also viele andere Namen und viele andere Gesichter tragen. Ich bin immer wieder eingeladen, in meinem Umfeld zu schauen und Acht zu geben, wer den gerade meine Hilfe braucht.
Es geht also um unseren Blick auf die Armen, die Schwachen, die Hilfsbedürftigen in unserem Umfeld und in dieser Welt, um unser Verhalten diesen Menschen gegenüber? Sind wir eine Welt, die diese Menschen im Blick hat? Ist es uns ein Anliegen, dass jeder Mensch das erhält, was er zum Leben nötig hat?
Es geht darum, dem Armen einen Namen zu geben, damit er nicht irgendein fremdes Gesicht bleibt, das wir in den Nachrichten sehen und das uns zwar für kurze Zeit betroffen macht, aber dann wieder aus unserem Blick und aus unseren Gedanken verschwindet.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen heute Mut, „Lazarus beim Namen zu nennen“. Ich wünsche uns offene Augen und ein offenes Herz für die Menschen und ihre Nöte!
"Wort in den Tag" wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Autoren erstellt.
Die dargestellten Inhalte spiegeln nicht die Meinung des BRF wider.