Jetzt wo der Herbst begonnen hat, weiß ich, dass die Helligkeit des frühen Morgens sich bald in Dunkelheit verwandeln wird. Ich bin Frühaufsteher und liebe den frühen, besonders den hellen Morgen. Nun muss ich mich aber wieder auf den herbstlichen Tagesbeginn einstellen. Umso wichtiger wird es, mir einen guten Start in den Tag zu gönnen.
Um in die Gänge zu kommen, wird es mir, wie so vielen anderen gehen, die sich erst ihren liebgewordenen Morgenritualen zuwenden. Erst einmal strecken, wach werden, Zähneputzen, kaltes klares Wasser spüren, vielleicht schon eine erste Tasse Kaffee.
Zu meinem Morgenritual gehört auch der Gang zu einem Abreißkalender .
Nicht jeder Text macht mich gleichermaßen betroffen, so dass ich manches Kalenderblatt verwerfe, ein anderes aber über mehrere Tage immer wieder lese. Mein Kalender enthält häufig Weisheiten, die dem christlichen Glaubensschatz zuzuordnen sind. Aber Lebensweisheiten findet man nicht nur hier. Alles, was mir den Weg aufzeigt, meinen Tag hilfreich, weiser zu gestalten, ist mir wertvoll und vertieft meinen Lebensalltag.
Heute steht auf meinem Kalenderblatt:
Ich bin gekommen die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten. Dieser Text ist sperrig. Vielleicht will ich ihn auch gar nicht so hören und dann überlege ich doch, was er mir sagen kann: Ich verstehe es so, dass Gott die aufrichten möchte, die gefehlt haben. Die sich vom Lieben, Wohlwollenden entfernt haben. Ihnen will er besonders zur Seite stehen und sie stärken.
Ich freue mich, nicht abgeurteilt zu werden, sondern angenommen zu sein. Und freue mich auch für alle anderen. Mir gibt dieser Text einen kleinen Schubs, meinen Mitmenschen heute bewusster, mit offenem Herzen und unvoreingenommen zu begegnen.
Uns allen wünsche ich in diesem Sinne einen frohen, hellen Tag, einen Tag, der mit Ihnen und mit mir selbst gut begonnen hat, so wie wir sind, ohne jede Bewertung und mit frohmachenden neuen Chancen.
"Wort in den Tag" wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Autoren erstellt.
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