Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer!
„Nimm dir das Leben und lass es nicht mehr los, denn alles was du hast ist dieses eine blos. Nimm dir das Leben und gib's nie wieder her, denn wenn man es mal braucht, dann findet man's so schwer“... diese Textzeile aus einem Lied von Udo Lindenberg hat mich in diesem Sommer besonders berührt. Was sich zunächst wie eine Aufforderung zum Selbstmord anhört, entwickelt sich ganz schnell zu einer Hymne auf das Leben und zu einem Appell, das Leben auszukosten bis zum letzten Atemzug.
Welch großes Geschenk ist doch dieses Leben und ein ganz merkwürdiges: die Rückgabe ist schon von Beginn an vorgesehen, ohne Widerspruchsrecht. Eine unvorstellbare Vorgehensweise, die so ganz und gar nicht unseren zwischenmenschlichen Gepflogenheiten entspricht... Aber es geht halt nicht um zwischenmenschliches, sondern um eine Beziehung mit Gott, mit einer übergeordneten Macht. Ihm als Schöpfer und als Stifter alles Lebens sind wir vollkommen ausgeliefert, auch wenn die Wissenschaft und Medizin sich noch so sehr ins Zeug legen, diesem göttlichen Plan ein Schnippchen zu schlagen.
Aus dieser Sichtweise heraus können wir vielleicht auch besser verstehen, warum die Entscheidung, wann dieses Leben enden soll, nicht allein aus persönlichen oder humanen Gesichtspunkten heraus getroffen werden kann. An uns liegt es allein, aus diesem Geschenk das Beste zu machen, es auszuschöpfen bis zum letzten Atemzug. Ich glaube ein größeres Geschenk können wir im Gegenzug Gott gegenüber nicht machen...
Übrigens : Heute vor zehn Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation den 10. September erstmals als Welt-Suizid-Präventionstag ausgerufen.
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