Eine alte Bauernregel lautet: „Wer eine halbe Arbeit tadelt, ist ein Narr!“ Ein halbfertiges Kunstwerk sieht oft komisch oder elend aus. Man muss mit dem Urteil warten, bis es vollendet ist. Ein Auto am Montageband wirkt eher wie ein Monstern als ein glänzendes Schmuckstück. Aber wenn es dann fertig ist, wird es bewundert und gebraucht. Ein ärztlicher Eingriff verursacht zunächst einmal mehr Schmerzen und Unannehmlichkeiten, bringt oft Blut und Tränen mit sich, aber wenn er dann abgeschlossen ist, dann bedeutet er Heilung.
viele Dinge, Werke oder Arbeiten wirken halbfertigt eher abstoßend und chaotisch. Sie in diesem Zustand zu beurteilen wäre dumm. Nach der Vollendung der Dinge, Werke und Arbeiten wird unser Urteil anders ausfallen.
Kann das nicht auch für unser Erdenleben gelben? Das Leben in dieser Zeit und auf dieser Erde ist doch nur ein kleiner Teil des Ganzen, das Gott für uns geschaffen hat.
Gott hat das Leben als zeitliches und ewiges Leben gemacht. Wer sich Gott anvertraut, ist Gottes Werk. Und wer Gottes Werk ist, der braucht nicht zu urteilen, bevor Gott sein formen abgeschlossen hat.
Es wäre darum töricht, jetzt, schon urteilen zu wollen.
Warten wir auf seine Vollendung und murren wir nicht vor der Zeit.
Das macht das Leben gelassener, unbeschwerter und sorgloser machen. Nicht wir müssen unser Leben jetzt beurteilen. Nicht wir müssen uns selbst produzieren. Das stresst nämlich. Nicht wir, sondern Gott wird es tun.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch einen unbeschwerten Tag. Machen Sie es gut.
Quelle: Axel Kühner, Hoffen wir das Beste, S.253
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