Die Werkzeuge eines Tischlers waren zu einer Besprechung zusammengekommen. Dabei kam es dann zum Streit und jeder klagte über den anderen. Zuerst beschwerten sich alle über den Hammer. Der Hammer sei doch gar kein richtiges Werkzeug, da er zu grob und zu lärmend sei.
Mit gekränkter Miene lenkte der Hammer auf einen anderen ab: Den Hobel. „Der Hobel ist doch unmöglichg, sagte er. Seine Tätigkeit ist immer so oberflächlich!g - Sofort pflichteten die anderen Werkzeuge dem Hammer bei. Doch der Hobel wehrte sich. „Hört malg, sprach der Hobel, „wenn ich oberflächlich bin, dann schaut doch mal auf den Bohrer. Hat der schon jemals etwas Aufbauendes geleistet? Nein, er hat immer nur an allem rumgebohrt.
Der Bohrer meinte beleidigt: „Ihr meint wohl, dass ihr besser seid. An mir nörgelt ihr herum. Dann schaut euch doch mal die alte Säge an - sie muss immer alles entzweien.g
„Ich?g - krächzte die alte Säge, „ich würde am liebsten den elenden Zollstock absägen. Er will immer über alles urteilen, alle müssen sich nach ihm richten - und was tut er schon? Nichts!g
Der Zollstock klagte daraufhin über das Schmirgelpapier: „Solche rauen Manieren wollen wir nicht, und immer die Reibereien mit anderen Leute gefallen uns gar nicht!g
Während sich die Werkzeuge beklagten und übereinander entrüsteten, trat der Tischler in die Werkstatt, band sich die Schürze um und fing an, mit all den Werkzeugen ein wundervolles Kunstwerk zu schaffen, an dem viele Menschen ihre Freude hatten.
Liebe Zuhörer manchmal vergessen wir, dass Gott uns in unserer Eigenart so braucht, wie wir sind. Wir brauchen darum uns nicht über einander zu beschweren. Lassen uns vielmehr an ein Wort der Bibel halten: Ertragt einer den andern in Liebe. (Eph 4,2) Denn: Jeden von uns kann Gott, der Meister gebrauchen.
Quelle: Axel Kühner, Hoffen wir das Beste, S.193
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