Liebe Hörerinnen und Hörer,
an diesem Wochenende hören wir im Sonntagsevangelium Worte, die uns verwirren können. Da heißt es: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen“ und im Anschluss daran sagt Jesus seinen Jüngern, dass er nicht gekommen sei, um Frieden auf die Erde zu bringen, sondern Spaltung.
Haben wir denn bisher alles falsch verstanden? War die Botschaft dieses Jesus Christus nicht ein Aufruf zur Nächstenliebe, zum friedlichen Miteinander und zur Versöhnung?
Wir wissen sicherlich alle, dass solche Worte im Laufe der Kirchengeschichte und der Menschheitsgeschichte immer wieder dazu missbraucht worden sind, eigenes willkürliches Verhalten, eigene Standpunkte und Überzeugungen zu rechtfertigen und sogar gut zu heißen. Ganz bestimmt kann es nicht darum gehen, anderen Menschen den eigenen Glauben mit Gewalt aufzuzwingen oder Andersglaubende und Andersdenkende klein zu machen und zu beseitigen. Das kann’s ja wohl nicht sein!
Ganz gewiss wollte Jesus die Jünger zur persönlichen Stellungnahme und zur Standfestigkeit ermutigen und sie auch trösten, denn zu seinem Glauben, zu seiner eigenen Überzeugung zu stehen bringt unweigerlich Konflikte mit sich. Und wer hat schon gerne Stress?
Für mich persönlich ist aber noch eine andere Überlegung bedeutend an diesem Wochenende. Ich denke, dass es wichtig ist und bleibt, sich die Frage zu stellen, aus welchem Feuer wir brennen, aus welchem Geist wir leben und handeln? Oft frage ich mich, ob unsere eigenen Überzeugungen, die wir durchboxen wollen, wohl im Sinne dieses Gottes sind oder rein persönliche Interessen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Mut, zu Ihnen selbst zu stehen, aber auch Offenheit und Toleranz für andere!
"Wort in den Tag" wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Autoren erstellt.
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