Die katholischen Christen feiern heute die Aufnahme der Mutter Jesu in den Himmel, also die Vollendung ihres irdischen Lebens in der endgültigen Gemeinschaft des dreifaltigen Gottes. Maria ist den Weg des Glaubens und der Hoffnung gegangen. Wer Gott sein Ja-Wort gibt, legt sein Leben, legt Gegenwart und Zukunft in seine Hände. Der Glaubensweg ist ein Weg des Vertrauens; er ist voller Hoffnung, weil man auf Gottes Verlässlichkeit und Treue baut und sich darauf einlässt. Ist nicht Jesus selbst diesen Weg gegangen? Bis zu seinem Tod am Kreuz, ja, als er am Kreuz hing, war er ein glaubender und hoffender Mensch wie seine Mutter, wie wir alle es sein möchten.
Maria war eine Frau, die mit ihrem ganzen Wesen, mit Herz und Mund, mit Hand und Fuß in Gott lebte. So ist sie die Mutter der Glaubenden und Hoffenden geworden. Heute betone ich: Mutter der Hoffenden, weil Hoffnung sich ausstreckt nach dem, was vor uns liegt. Da geht es um den Sinn des Lebens, um dessen letzten Sinn, um dessen Vollendung. Wie oft stellen oder hören wir nicht die bange Frage: Wozu all die Last, die Kämpfe im Alltag, der tägliche Einsatz, das Immer-weiter-machen? Welchen Sinn hat das Leben schlussendlich mit all seinen Höhen und Tiefen?
In Maria, der Mutter Jesu, sehen und erkennen wir Christen eine einfache Frau, die als junges Mädchen tief in ihrem Innersten auf die Stimme Gottes und seinen Anruf vertraut hat. Wir glauben sagen zu dürfen, dass dieses Vertrauen sie während ihres ganzen Lebens getragen und ermutigt hat. So ist Maria durch alle Jahrhunderte für viele zu „einer Quelle der Ermutigung, der Liebe zum Leben und der Freiheit von der Todesangst“ geworden (Laacher Messbuch 2013). Wer Banneux oder Lourdes kennt oder wer heute an einer der vielen Marienfeiern teilnimmt, der weiß, spürt oder bekennt selbst, dass Maria für sehr viele Christen eine Mutter geworden ist, zu der man gerne geht, der man alles anvertraut, die einen bei der Hand nimmt und uns zu ihrem Sohn führen will, damit auch wir das Vertrauen und die Hoffnung bewahren. Maria hält in uns die Sehnsucht nach Vollendung bei Gott wach. - Allen einen frohen und gesegneten Festtag!
"Wort in den Tag" wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Autoren erstellt.
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