Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer!
Heute vor 100 Jahren gelang Harry Brearly die Entwicklung von rostfreiem Stahl. Spätestens in diesem Moment verlor das alte Sprichwort „Wer rastet, der rostet“ seine Gültigkeit, oder?
Folgende Legende aus Nordindien sollte uns zu denken geben:
Eines Tages durchquerte Schiva ein Königreich, das ganz trostlos aussah. Alles war braun und ausgedörrt. Nichts wuchs mehr - nicht ein Grashalm. Die Dürre hatte alles getötet. In den Flussbetten gab es Sand statt Wasser. Angesichts dieser ausweglosen Situation war wenig Hoffnung gegeben auf eine bessere Zukunft. Doch Schiva traute seinen Augen nicht, als er weiterging. Überall sah er Bauern, die die ausgetrocknete Erde pflügten. Überall wirbelten sie Staubwolken auf, wo sie das Erdreich aufbrachen.
Er fragte die Bauern, warum sie sich denn die große Mühe machten und den Acker bestellten, obwohl doch nicht die geringste Aussicht bestehe, dass es ihnen der Boden lohnen würde. Er bekam zur Antwort: „Wir müssen in Übung bleiben, sonst verlieren wir unseren Beruf und wissen nicht mehr, wie man pflügt.“
Schiva dachte über diese Antwort nach und fand sie sehr klug und weise. Sie erinnerte ihn selbst an seine Aufgabe, das Horn zu blasen. Um auch nicht aus der Übung zu kommen, setzte er unvermittelt und kurz entschlossen das Horn an den Mund und entlockte ihm einen mächtigen und weit schallenden Ton.
Das aber war das Zeichen, das Gott bestimmt hatte, um das Ende der Dürre anzuzeigen, und sofort begann es zu regnen.
"Wort in den Tag" wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Autoren erstellt.
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