Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Jedes Jahr am 22. Juli gedenken wir Maria Magdalena. Wer kennt sie nicht, diese Frau, die Jesus auf seinen Reisen als Wanderprediger begleitete? Um diese beiden ranken sich deshalb auch viele Gerüchte.
Doch fangen wir ihre Geschichte einmal von vorne an: Wie ihr Name es schon sagt, stammt Maria aus dem Ort Magdala, einem Dorf, das am Westufer des See Genezareth liegt und früher wohl einer der größten Orte Galiläas war.
In der Bibel wird erwähnt, dass Jesus ihr sieben Dämonen ausgetrieben hat. Deshalb folgte sie ihm auf seinen Reisen und sorgte dafür, dass er und seine Jünger immer gut verpflegt waren.
Maria Magdalena begleitete Jesus bis an sein Lebensende, denn auch unter dem Kreuz war sie noch da, als so manch anderer Jünger schon geflohen war. Sie war beim Begräbnis dabei und wollte Jesus am Ostermorgen mit Ölen salben - so wurde sie eine der ersten Zeuginnen seiner Auferstehung. Zu guter Letzt war auch sie es, der Jesus zum ersten Mal erschien. Wir sehen also, dass sie eine große Rolle in der christlichen Heilsgeschichte spielt.
Manchmal wird behauptet, dass sie ein innigeres Verhältnis zu Jesus gehabt haben soll oder dass sie sogar mit ihm verheiratet war. Diese Thesen kommen nicht von ungefähr, denn Bücher oder Filme wie Sakrileg von Dan Brown vermischen zuverlässige Quellen mit erfundenen Geschichten, die dann nicht mehr so einfach auseinander zu halten sind.
Doch in meinen Augen ist das gar nicht so wichtig: Jesus war ein Mensch, der sehr gerne Zeit mit anderen verbracht hat. Und auch, wenn es historisch gesehen nicht beweisbar ist - wäre es nicht sympathisch, wenn er mit Maria Magdalena zusammen gewesen ist?!
Maria Magdalena gilt als die Schutzpatronin der Frauen und der reuigen Sünderinnen. Im 13. Jahrhundert gründete sich der Orden der Magdalenerinnen, der sich vor allem um ausgeschlossene Frauen kümmerte. Vielleicht sind gerade solche die wichtigsten Ereignisse, die sich aus der Beziehung - wie auch immer diese gewesen ist - zwischen Maria Magdalena und Jesus ergeben haben.
Ich wünsche allen einen schönen Tag!
"Wort in den Tag" wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Autoren erstellt.
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