Quelle : Axel Kühner, Hoffen wir das Beste, S. 180
Sehr geehrte Damen und Herren,
Von den sogenannten Mönchsvätern - den Mönchen aus der Ostkirche sind uns viele Geschichten überliefert. Eine davon will ich Ihnen heute Morgen vorlesen.
Es war einmal ein Mann, der hatte eine Ackerfläche geerbt. Doch diese Fläche war verwildert und mit Disteln und Dornen übersät.
Er wollte das Stück Land aber urbar machen, darum sagte er zu seinem Sohn:
„Geh, und reinige den Acker, den wir bekommen haben!g Der Sohn ging hin, um ihn zu reinigen. Doch als er sah, wie groß die Fläche war und wie verwildert er war, verlor er allen Mut, setzte sich auf die Erde und schlief dann nach einer Weile ein.
Gegen Mittag kam sein Vater, um nachzusehen, was er bereits gearbeitet hatte. Da sah er, wie er überhaupt nichts tat. Er weckte seinen Sohn und fragte: „Warum hast du bis jetzt nichts getan?g
Der Sohn antwortete: „Als ich gekommen bin, um zu arbeiten, sah ich diese Unmengen von Disteln und Dornen und die große Fläche. Ich wusste überhaupt nicht, wo ich hier anfangen sollte. Darum setzte ich mich erst einmal hin und bin dabei eingeschlafen.g.
Der Vater hatte Verständnis für seinen Sohn. Darum sagte er: „Mein Sohn, bearbeite auf dem AckerZwel nur so viel an Fläche, wie viel dein Körper Raum einnimmt. Heute dieses Stück, morgen wieder ein Stück. Dann wird deine Arbeit allmählich voranschreiten, und du wirst dabei nicht verzagt sein.g.
Der Sohn handelte danach, und Stück für Stück wurde der Acker gereinigt, urbar gemacht und nach einem Jahr trug er gute Frucht.
Liebe Zuhörer, ich glaube fast jeder Mensch hat hier und da mal mit so einem Ackerfeld zu kämpfen. Also mit einer Arbeit, die zu unangenehm oder zu groß scheint. Da ist es ein guter Trick zu portionieren. Die Arbeit in kleinere Etappen einzuteilen. Sie werden merken, dann kann man vieles erreichen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch einen guten Tag
"Wort in den Tag" wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Autoren erstellt.
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