Heute begrüßt sie Maria Klöcker
Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer,
jetzt ist bald die Zeit für den lang ersehnten Urlaub. Ferien , Urlaub auch die Möglichkeit um unseren Umgang mit der Zeit zu überdenken und vielleicht neu zu gestalten.
Hierzu ein Text von Ingo Socha: Unsere Stunde
„ „Na, da haben wir unsere sieben Minuten ja wieder geschafft.“ Halb belustigt und halb frustriert mustert mich meine Frau. Super! Grundsatzgespräche vor dem Schlafengehen. Sieben Minuten täglich spricht das durchschnittliche Paar miteinander. Bei uns ist alles gut, diesen Wert erreichen wir locker. Kann ich jetzt schlafen?
Allerdings: worüber reden wir eigentlich? „Holst du morgen das Auto aus der Werkstatt?“, „Denkst du auch an Alinas Geburtstag, die Blumen für die Kollegin, die Unterlagen fürs Steueramt?“
Für mehr fehlt uns oft die Kraft. „Ich will das nur rasch fertig machen“, ist einer unserer Lieblingssätze. Und so sitzen wir abends spät über Schülerheften und Akten oder räumen noch rasch die Spülmaschine aus. Es findet sich immer etwas, was zu tun ist. Und wenn der letzte Funken Energie verbraucht ist, sinken wir müde ins Bett, gerade noch in der Lage die wichtigen Sachen für den nächsten Tag zu besprechen.
Wir finden kein Ende, stattdessen sucht der Tag sein Ende selbst. Mit dem „noch rasch fertig machen“ bringen wir uns um gemeinsame Zeit. Zeit, die einfach nur schön ist, in der wir über das reden können, was uns am Tag beschäftigt hat und über den Tag hinaus befasst. Zeit, in der wir gemeinsam Musik hören oder ein Gedicht lesen können. Zeit um gemeinsam zu schweigen.
Mit einem schlichten Trick haben wir uns diese Zeit vom Tag zurückgeholt: Wir haben vereinbart, dass das Tagewerk abends um halb zehn endet. Die Klausur ist noch nicht korrigiert? Die Hemden nicht gebügelt? Sie Steuererklärung nicht im Umschlag? Macht nichts - jetzt ist Zeit für uns. Mal sind es sieben Minuten, mal dreißig, mal sechzig - eben unsere Stunde.
Liebe Hörerinnen und Hörer, ich wünsche ihnen eine gute Zeit
"Wort in den Tag" wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Autoren erstellt.
Die dargestellten Inhalte spiegeln nicht die Meinung des BRF wider.
