Vor einigen Monaten wurde nach langjährigen Verhandlungen von den Vereinten Nationen ein Abkommen über den Waffenhandel verabschiedet. Es wurde von vielen Organisationen für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt begrüßt. Gleichzeitig gingen die kriegerischen Auseinandersetzungen in Ostkongo, in Syrien und anderswo weiter. Auch hatten damals die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea einen gefährlichen Höhepunkt erreicht.
Es gibt jedoch nicht nur die bewaffneten Tod und Elend bescherenden Auseinandersetzungen zwischen Gruppen und Ländern. Auch auf zwischenmenschlicher Ebene kann es Verletzungen geben, bei denen zwar kein Blut, aber wohl Tränen fließen. Auch diese Waffen sollten wir Menschen ablegen lernen.
Ich möchte einige dieser Waffen heute hier aufzählen und nennen. Das könnte eine Einladung sein, darüber nachzudenken, ob wir solche Waffen kennen oder gar anwenden.
So kann das Schweigen jede Kommunikation lähmen. Es kann sich dabei um ein aufgezwungenes oder frei gewähltes Schweigen handeln. Immer ist es in einer Beziehung eine Belastung, die auf Dauer ihre Wirkung nicht verfehlen wird, in die gute oder in die böse Richtung.
Täuschungen über den wahren Sachverhalt sind eine Waffe, die verunsichern kann.
Ebenso die Lüge, die ablenken will. Als vor einiger Zeit ein französischer Minister zugeben musste, dass er die Abgeordneten und die Öffentlichkeit in einer Geldsache belogen hatte, war das ganze Land erschüttert, weil die Vertrauensbasis in Frage gestellt wurde.
Ich nenne noch einige Waffen, die aus dem Mund von Menschen kommen und immer wieder ungeheuren Schaden anrichten: Anklagen, die einen anderen Menschen zu Unrecht erniedrigen; Drohungen, die Angst einjagen; Vorwürfe, die ohne Rücksichtnahme verletzen, und voreilige Urteile, die zerstören.
Wenn wir diese Waffen ablegen und gewaltlosen Zugang zu einem Mitmenschen suchen, wird Neues möglich. Das ist dann Grund zum Froh- und Dankbarsein.
(nach einem Text von Max Feigenwinter)
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