Lothar Klinges zum Thema: Das Kreuz tragen oder es erdrückt dich (12. So. i. J. - C)
Liebe Hörerinnen und Hörer,
Wenn ich von Berg kommend in die Landstraße zwischen Elsenborn und Bütgenbach einbiege, bin ich froh, dass es dort einen Spiegel, einen Verkehrsspiegel gibt. Er lässt mich gewissermaßen um die Ecke sehen, um an dieser unübersichtlichen Stelle heil über die Straße zu kommen.
So ein Spiegel ist mit unserem Glauben zu vergleichen. Er will unseren Blick weiten, damit wir heil über die Straßenkreuzungen unseres Lebens kommen.
An unübersichtlichen Stellen um die Ecke schauen können, das leistet unser Glaube! Morgen, am Sonntag hören wir im Evangelium so eine Stelle, die uns das Leben erleichtern will.
Es gibt Kreuze, die brauche ich nicht zu tragen: Da muss ich das Gespräch suchen. Es gibt aber auch Kreuze, an denen ich nichts ändern kann, auch wenn ich mich dagegen auflehne. Umgekehrt kann ich aber auch die Weisung Jesu befolgen: „Nimm dieses Kreuz auf dich und folge mir nach." wachsen mir Kräfte zu.
Gott hat noch weitere Spiegel als Hilfe an unseren Weg gestellt, die uns das Leben erleichtern - wenn wir sie beachten. Aber ich will mich auf die Spiegel beschränken, die gläubige Menschen aufgestellt haben:
Am Straßenrand stehen kleine Holzkreuze, die längere Zeit mit Blumen geschmückt werden. Wir wissen oder auch nicht, was hier geschehen ist ... Solch ein Kreuz kann uns fragen: Was bleibt am Ende? Worauf kommt es an?
In unseren Dörfern treffen wir auf große Kreuze, Stationskreuze (Fronleichnam). Auch sie sind Spiegel Gottes, die uns eine Botschaft signalisieren. Diese Kreuze möchten vermitteln: Da ist einer, an dem kannst du dich festhalten!
Wenn wir auf unsere Orte zufahren, dann gibt es noch einen Spiegel Gottes, den unsere Vorfahren errichtet haben: einen Kirchturm, der unsere Orte überragt. An den Kirchtürmen können wir die einzelnen Dörfer ausmachen. Aber sie haben viel mehr zu verkünden! Sie sind Zeigefinger nach oben, die uns sagen: Da ist noch etwas Entscheidendes. Spiegel Gottes gibt es viele an unserem Weg, die uns „um die Ecke sehen lassen" und uns das Einmünden in die Straßen unseres Lebens ermöglichen.
"Wort in den Tag" wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Autoren erstellt.
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