Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer!
Es war einmal ein Mann, der saß an einer Oase beim Eingang einer Stadt im Orient. Ein junger Mann kam zu ihm und fragte: „Ich bin fremd hier. Wie sind so die Leute in dieser Stadt?“ Der Alte antwortete mit einer Gegenfrage: „Wie waren die Leute in der Stadt aus der du herkommst?“ - „Sie waren egoistisch und böse. Dies ist unter anderem auch der Grund, warum ich hier bin.“ - „Du wirst die gleichen Menschen hier finden“, entgegnete der alte Mann. Wenig später kam ein anderer junger Mann des Weges und stellte genau die gleiche Frage: „Ich bin fremd hier. Wie sind so die Leute in der Stadt?“ Der alte Mann antwortete ihm gleichfalls: „Sag mir, mein Junge, wie waren die Menschen in der Stadt aus der du herkommst?“ - „Sie waren gut, aufmerksam, gastfreundlich und ehrlich. Ich hatte viele Freunde dort und es fiel mir schwer sie zu verlassen.“ - „Du wirst die gleichen Menschen hier finden“, entgegnete der alte Mann.
Ein Kaufmann, der seine Kamele in der Oase tränkte, hatte zufällig beide Gespräche mit angehört. Er machte dem Alten die Bemerkung: „Wie kannst du zwei so unterschiedliche Antworten, auf die gleiche Frage geben?“ - „Mein Sohn“, sagte der Alte, „jeder trägt die Welt in seinem Herzen. Gleich woher er kam, derjenige der nichts gutes in seiner Vergangenheit fand wird hier auch nichts gutes finden. Jener dagegen, der treue Freunde in der anderen Stadt hatte, wird auch hier zuverlässige und treue Freunde finden. Denn siehst du, die Menschen sind zu uns so wie wir sie sehen.“
Und wie sind so die Menschen in unserer Stadt, in unserem Dorf?
