Liebe Hörerinnen und Hörer!
Oft stellen wir uns Engel als Wesen mit Flügeln vor, die von Gott gesandt sind und uns Menschen irgendwie helfen. In einem schönen Gedicht macht sich Jürgen Werth Gedanken über diese geheimnisvollen Helfer Gottes. Ich möchte es ihnen vorlesen:
Bist du ein Engel oder nicht?
Du siehst nicht aus wie all die Engel aus den Büchern.
Bist du ein Engel? Eher nicht!
Denn Engel kommen meist in leuchtend weißen Tüchern.
Doch macht dein Strahlen alles wett, und du bist einfach himmlisch nett.
Du bist ein Engel! Oder wenigstens beinah.
Bist du ein Engel oder nicht?
Du kamst zu Fuß und bist nicht durch die Luft geflogen.
Bist du ein Engel? eher nicht!
Denn mit Verlaub bist du sehr irdisch angezogen!
Doch warst du da, als ich dich rief,
und was du sagst, berührt mich tief.
Du bist ein Engel! Oder wenigstens beinah.
Bist du ein Engel oder nicht?
Hat denn ein Engel kurzes Haar und braune Augen?
Bist du ein Engel? Eher nicht
Denn ich seh‘ keine Flügel, die zum Fliegen taugen.
Doch wenn du lachst, lacht auch mein Herz,
zieh‘n die Gedanken himmelwärts.
Du bist ein Engel? Oder wenigsten beinah.
Bist du ein Engel oder nicht?
Für mich kamst du direkt vom Himmel auf die Erde.
Bist du ein Engel? Weiß es nicht.
Weil ich nur staunen und nicht weiter fragen werde.
Du kommst von Gott, du bringst sein Licht,
mehr bringen auch die Engel nicht.
Du bist ein Engel!
Oder wenigstens beinah!
In diesem Sinne wünsche ich für heute einen ganz irdischen Engel. Einen schönen Tag noch.
Quelle: Jürgen Werth, Das Geheimnis der Seligpreisungen, SCM 2012, S. 48