Ein Mensch war einmal unterwegs zum Land seiner Sehnsucht. Es war eine lange und beschwerliche Reise. Endlich kam er an einen breiten Fluss. Er wusste: Drüben, am anderen Ufer, liegt das Land der Herrlichkeit - und er konnte es kaum erwarten, hinüberzukommen.
Schließlich fand der Mensch einen Fährmann mit seinem Bott, der bereit war, ihn so schnell wie möglich überzusetzen.
„Aber", sagte er, du musst dein Gepäck hierlassen. Ich nehme nur die Menschen mit, ohne allen Ballast." Der Reisende erschrak sehr, und es schien ihm unmöglich, alle Dinge, die er angesammelt hatte, die er liebte, die er für lebensnotwendig hielt, die er auf seiner weiten Reise mühsam bis hierher geschleppt hatte, einfach abzulegen und am Ufer des Flusses zurückzulassen.
„Muss ich wirklich alles zurücklassen?" fragte der Mensch und hoffte, doch ein wenig von seiner Habe mitnehmen zu können. „Alles. Ich nehme nur dich mit, ohne dein Gepäck, oder du bleibst hier mit deinen Sachen. Entscheide dich!" antwortete der Fährmann ernst.
Und mit diesen Worten bleibt die kleine Erzählung offen. Sie fragt uns: Wie sehr hängen wir an unseren Sachen. Vieles, was wir haben ist uns ein großes Ballast geworden. Vieles, was andere dringend benötigen, haben wir doppelt und dreifach.
Liebe Hörerinnen und Hörer, lassen Sie uns in dieser Fastenzeit regelmäßig überlegen, welchen Ballast wir ablegen können, um ein Stückchen weiter auf unserem Weg zum Land der Sehnsucht zu kommen.
Ablegen ist gewiss eine Hilfe und gewiss werden sich andere darüber freuen.
In diesem Sinn noch einen schönen und von Ballast unbeschwerten Tag.
Quelle: alte Sage