Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer!
Sitzen Sie gerade am Frühstückstisch ? Ist er reichlich gedeckt ? Haben Sie die Auswahl zwischen Fleisch, Käse, Marmelade, womöglich gar Müsli, frisches Obst, ein gekochtes Ei, Rührei, Spiegelei, Weißbrot, Graubrot, Schwarzbrot, Vollkornbrot, Knäckebrot, Kaffee, Kakao, Milch, Tee, Fruchtsaft... oder so ?
Sie sind in der glücklichen Lage, wählen zu können! Vielen Menschen geht es nicht so: Mehr als eine Milliarde Menschen leiden an Hunger und dessen Folgeerscheinungen. 24.000 Menschen, viele davon Kinder, sterben täglich daran - während wir uns damit beschäftigen, was wir überhaupt noch bedenkenlos essen können : Pferdefleisch in der Lasagne, Antibiotika im Fleisch, Diskussionen darüber, ob Bionahrung wirklich gesünder und umweltverträglicher ist, als normale Kost...
Vor allem die Weltwirtschaftskrise wirkt sich verheerend auf Hunger und Unterernährung in der Welt aus. Während die Zahl der Hungernden alle Rekorde bricht, ist die weltweite Ernährungshilfe auf einem 20-Jahres-Tief.
Die diesjährige Fastenaktion sagt dazu : Wir haben den Hunger satt ! Es gibt genügend Nahrungsmittel auf der Welt, um alle Menschen ausreichend und gesund zu ernähren. Gemeinsam müssen wir uns darum bemühen und uns dafür einsetzen, dass dies auch praktisch umgesetzt werden kann.
Unserer Vorfahren waren Jäger und Sammler. Sie mussten einen Großteil ihrer Zeit in die Suche nach Nahrungsquellen investieren. Wieviel Zeit nehmen wir uns eigentlich, um über unser Essen nachzudenken, unsere Ernährung zu planen, Lebensmittel zu beschaffen und zu verwerten ? Ist die Fastenzeit nicht auch eine Gelegenheit, gerade darüber einmal nachzudenken und etwas in unserem Verhalten zu ändern... ?