Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer.
Es gibt ein östliches Sprichwort, das lautet: „Wenn du rennen musst, dann musst du zwei Dinge wissen: wohin du rennen musst und warum du rennen musst.“ In diesem Zusammenhang hat bei der letzten Bischofssynode ein ukrainischer Bischof einen Redebeitrag über die Aufgabe des Neuevangelisierens als Vorbereitung der Bekehrung durch Christus gehalten. Es sei Johannes der Täufer der als Beispiel und Modell dieser Anstrengungen zur Evangelisierung diene. Wer ist der Evangelisierer und was will er erreichen? Der hl. Johnannes der Täufer, der Vorläufer, der das Volk auf die Begegnung mit dem Messias vorbereitet hat, lässt uns erkennen, das diese Begegnung nur in einer Situation der Wahrheit stattfinden kann, der einzigen, die uns verstehen lässt, wer der Mensch ohne Gott ist, was ein Volk ist das Gott und seine Gebote beiseiteschiebt: eine verdorbene Generation! Und auf die Frage was müssen wir tun?, antwortet Johannes: bereut und bekehrt euch! Demnach offenbart sich in einer Gemeinschaft, die bereut und sich um Bekehrung bemüht, der Herr. Seht das Lamm Gottes, den Retter der Welt, ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Und als sie dieses Wort hörten, folgten Andreas und Johannes, die Jünger des Täufers, Jesus, und auf die Frage des Messias - Was sucht ihr? -, antworteten sie mit der Frage, wo er wohne; der Herr lud sie ein, ihm zu folgen, und an diesem Tag blieben sie bei ihm. Die Begegnung des Bräutigams mit seiner Braut ist geschehen. Den Rest wird der Messias tun, Christus. Das ist die Daseinsberechtigung eines Evangelisierers: denjenigen, der Jesus sucht, auf die Begegnung mit Ihm vorzubereiten und ihn dabei zu begleiten. Die Begegnung mit dem lebendigen Gott ist eine ganz neue, verwandelnde Erfahrung, die alles an seinen Platz rückt und die Wirklichkeit vollkommen auf den Kopf stellt. Sofort entsteht das Bedürfnis, eine Wirklichkeit zu verkünden, die mit Freude erfüllt, die befreit und rettet. Johannes, der Evangelist wird sich an diese seine erste Begegnung mit dem Meister das ganze Leben lang erinnern: als er das Evangelium schrieb, war er über neunzig Jahre alt; diese Begegnung bezeichnete den Beginn eines neuen Tages, eines neuen Lebens.