Liebe Hörerinnen und Hörer,
im Herbst wäre ich gerne Mürringer gewesen. Dann hätte ich gratis zum Agora-Festival gehen können, das unter dem Motto „Entschleunigung“ stand. Oder vielleicht sollte ich in die Schweiz ziehen, denn die Schweizer sind für die gleiche Eigenschaft bekannt. Aber Scherz bei Seite. Die Agora-Künstler haben sich da ein brandaktuelles Thema ausgesucht. Immer öfter stoßen wir auf dieses Wort. Seit einigen Jahren kursiert es besonders in alternativen Kreisen. Dort ersetzt Slow-Food schon lange Fast-Food. Sich Zeit nehmen für innere Ruhe und Meditation wird in diesen Kreisen großgeschrieben. Von vielen jedoch oftmals belächelt.
Nun findet das Wort „Entschleunigung“ immer mehr Platz in unserer Gesellschaft und das nicht nur für Eingeweihte. Handys, Internet und ähnliches haben zu einer Fastfood-Kommunikation und zu einem Beschleunigungsdruck geführt, der häufig in der Arbeitswelt geschürt wird. Wie schön ist es da, dass es zu jeder Bewegung eine Gegen-Bewegung gibt. Slow-Life heißt diese Gegen-Bewegung. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass man sich Zeit nimmt, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und so kommt es, dass die Frage nach den Werten, die zählen, immer öfter im Mittelpunkt der Gespräche steht. Weg vom Konsum, weg von der Schnelllebigkeit, weg von der Oberflächlichkeit. Hin zur Muse, hin zur Achtsamkeit.
Das Wissen um die Notwendigkeit der Entschleunigung ist ein erster Schritt. Etwas „ wibbeligere“ Menschen wie ich müssen noch viel üben. Aber auch für andere gibt es viel zu tun.
Mein Geheimtipp: es gibt nichts Besseres als mit kleinen Kindern oder älteren Menschen spazieren zu gehen. Ihr anderes Zeitgefühl und ihre Sensibilität für Dinge, die wirklich wichtig sind, färben sofort ab.
Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, es bleibt mir jetzt nur noch übrig, Ihnen zu wünschen, dass Ihnen in einem Moment des Stresses das neue Zauberwort „Entschleunigung“ einfällt und Sie so schnell wie möglich Ihr Lebenstempo drosseln können. Viel Erfolg dabei!