Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer!
Mit dem heutigen Rosenmontag erreicht die sogenannte fünfte Jahreszeit ihren Höhepunkt. Für viele ein Moment, dem sie lange entgegengefiebert haben und auf den sie sich sorgfältig vorbereitet haben. Karneval leitet sich her vom lateinischen 'carnelevale', der Fleischwegzeit, gemeint ist damit die Fastenzeit. Und so hat der Karneval dann auch seinen Platz im Leben und im Jahreskreis, untrennbar verbunden mit der vorösterlichen Bußzeit.
Wenn wir von unserem christlichen Osterfest ausgehen, welches uns zutiefst Freude geben soll für unser Leben, dann hat die Kirche irgendwann einmal beschlossen, dass man sich auf dieses große Fest gebührend vorbereiten muss. Eigentlich genau so sorgfältig, wie manche Karnevalisten sich auf den Rosenmontag vorbereitet haben. Und die Menschen haben gesagt, bevor diese Vorbereitungszeit beginnt, wollen wir aber nochmal kräftig feiern. Daraus entstand die sogenannte Fastnacht, die Nacht vor dem großen Fasten. Da wohl eine Nacht zum Feiern nicht ausreichte, wurden daraus mehrere Tages des Karnevals. Wir dürfen also den Karneval feiern, auch und gerade ganz bewusst als Menschen der Kirche, wir dürfen ihn feiern, weil es uns die Freude schenkt, die wir in unserem Leben oft so nötig haben. Von dieser Freude soll denn auch die Fastenzeit geprägt sein, eben nicht als traurige Zeit des Verzichts und der Einschränkungen, sondern als Vorfreude auf ein großes Fest, das größte welches die christliche Kirche kennt : das Fest des Lebens und des Siegs gegen den Tod. Das Fest der Zusage Gottes an den Menschen : Ich lasse dich nicht fallen, auch wenn das Dunkel dich umfängt.
Ein wenig von dieser Freude strahlt dann auch schon auf im karnevalistischen Treiben, dem wir getrost einen christlichen Stempel aufdrücken dürfen, in unserem Verhalten und in unserem fröhlichen Mitfeiern.