Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer!
Heute und Morgen ist es wieder einmal so weit : Tausende Schwimmer stürzen sich in den ostbelgischen Hallenbädern in die Fluten um eine Länge nach der anderen zurück zu legen. Schülerinnen und Schüler, Sportvereine, Hobbyschwimmer und Lokalprominenz sind dabei, weil es um eine gute Sache geht. Jede geschwommene Länge bringt Geld für den Kampf gegen die neue Armut bei uns. Mit ihrem gemeinsamen Einsatz schwimmen sie gegen den Strom und geben uns damit ein Zeichen : da wo viele sich zusammen tun für eine gute Sache, da schaffen sie es die Welt zu verändern. « Einheit macht stark » so lautet auch der Wahlspruch Belgiens. Ein Mensch alleine, auf sich gestellt kann nicht viel erreichen, sei seine Anstrengung auch noch so groß. Immer sind wir auf Partner, auf Mitstreiter angewiesen. Da wo alle sich einig sind, kann das größte Unrecht nicht weiter bestehen.
Und ist dies nicht eines der herausragenden Probleme unserer Zeit, dass sich zumeist eben nicht alle einig sind ? In politischen Fragen, in ethischen Fragen, in Glaubensfragen, in Sachen Klimaschutz, in Sachen Schuldenkrisen und Bekämpfung der Armut und Arbeitslosigkeit, usw. Ist da der Strom so stark, dass er sich nicht gemeinsam überwinden ließe ? Sicher : es muss schon jeder ins kalte Wassser springen, jeder muss sich 'nass machen'. Wie beim Schwimmmarathon muss man sich vielleicht auch schon einmal eine Blöße geben. Aber wichtig - hier wie dort - dass möglichst viele mitmachen, jeder nach seinen Möglichkeiten und jeder gebe sein Bestes, dann kommt unter dem Strich auch etwas für alle heraus....