Roger Königs zum Thema: Über das Himmelreich (von Chiara Lubich)
Liebe Hörerinnen und Hörer,
„Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.“ so lehrt uns ein Gleichnis aus dem Matthäus Evangelium (13, 45). Damit sprach Jesus unmittelbar die Vorstellung seiner Zuhörerinnen und Zuhörer an. Sie alle wussten um den großen Wert von Perlen. Im Gleichnis wird deutlich, wie außergewöhnlich, überraschend und unerwartet es für den Kaufmann gewesen sein muss, als er eine Perle entdeckte, deren Wert sich seinem geschulten Auge erschloss. Seine Berechnungen zeigten ihm dass es sich lohnte alles zu verkaufen um diese Perle zu erstehen. Worin besteht die tiefe Aussage dieses Gleichnisses? Die Begegnung mit Jesus - man könnte auch sagen die Begegnung mit dem Reich Gottes unter uns - ist wie eine kostbare Perle. Sie ist jene einzigartige Gelegenheit, für die es sich lohnt, alle Kräfte und den gesamten Besitz einzusetzen. Jesus stellt den Jüngern hier ein weiteres Mal vor Augen, was es heißt, ihm zu folgen. Sein Anspruch ist gewissermaßen radikal: er möchte, das wir alles, auch die uns wertvollsten Güter, hintenanstellen. Doch seine Forderung ist keinesfalls unbegründet oder absurd. Dem „Alles“ von dem wir uns lösen, entspricht ein „Alles“, das wir erhalten und das wertvoller ist. Jedes Mal wenn Jesus etwas von uns fordert, stellt er gleichzeitig ungleich viel mehr in Aussicht: ein überreiches Maß. So versichert er uns in dem Gleichnis, dass wir einen Schatz in Händen halten werden, der uns für immer reich macht. Gott macht jedem Menschen im Laufe seines Lebens ein solches Angebot. Wir sollten es uns nicht entgehen lassen liebe Hörerinnen und Hörer!