Das Wort in den Tag, mit einem herzlichen Morgengruß von Gisela Hermann und einem spirituellen Impuls aus dem Kloster Arenberg.
Brachzeit- Winter, Zeit der Brache. Die Natur ruht sich aus. Brache ist ungepflügtes, unbebautes Land. Eine Zeit, in der der Acker nicht bearbeitet wird, damit sich der Boden erholen kann. Wir erleben die Natur in der Phase der Ruhe. Samen, Knollen, Zwiebeln ruhen in der Erde. Einige Tiere schlafen in Höhlen und Nestern ihren Winterschlaf. Pflanzen, Sträucher und Bäume stehen ohne Laub, ohne sichtbares Zeichen ihres Lebens. Nach innen gekehrt sammeln sie Kräfte.
Ist es nicht so, dass wir heute in manchen Dingen den Sinn fürs Ruhenlassen und Kräftesammeln verloren haben? Wir erwarten möglichst schnell Erfolg und Gewinn. Jedoch: wenn im Menschen etwas wachsen und reifen soll, braucht es Zeit, Ruhe und Langsamkeit. Und manchmal braucht es Brachzeit, Stille und Schweigen, damit der Samen des neuen Lebens keimen und reifen kann. Entscheidend für reifes Menschsein ist nicht das Laute und Äußerliche, sondern das, was wir an Erfahrungen nach innen kehren und in unsere Persönlichkeit integrieren können.
Lassen wir uns ein auf diesen Rhythmus, gleich dem Rhythmus der Jahreszeiten. Aufblühen und Vergehen, Anfangen und Beenden, Kommen und Gehen, Aufbrechen und neu Leben.
Ihnen alle eine gute Brachzeit- Winterzeit.