Liebe Hörerinnen und Hörer,
heute ist kein gewöhnlicher Tag. Heute ist Freitag. Das bedeutet bei uns „Wir läuten das Wochenende mit einem Aperitif ein“. Das ist der Tag, an dem die gesundheitsbewusste Mutter meiner Kinder, nämlich ich, eine Tüte Chips öffne und mein Mann eine Flasche Wein. Aber noch müssen wir den Schul- bzw. Arbeitstag überstehen, um uns den Aperitif zu verdienen.
Als moderne Arbeitnehmerin berücksichtige ich Datelines, drucke Handouts aus, doodle Termine für die nächste Woche und zwischendurch steht das Telefon nicht still. Da: ein Anruf aus der Schule: „Können sie ihren Sohn abholen? Er scheint sich den Arm gebrochen zu haben.“ Ich eile zur Schule, dann ab ins Krankenhaus. „Sie wissen, wo die Röntgenabteilung ist?“ „ Klar bei meinen Kindern habe ich hier ein Halbjahresabonnement.“ 3 Stunden und einen Gipsarm später lohnt es sich nicht, wieder zur Schule zurückzufahren oder doch? Das Handy klingelt: „ Mama ich habe meinen Bus verpasst.“ „Macht nichts, ich bin unterwegs und komm dich holen.“
Endlich zu Hause! „Mama ich habe zwei Freunde mitgebracht, die können doch zum Essen bleiben?“ „ Aber sicher doch! Wo für fünf gekocht wird, werden auch 7 satt, sagte schon immer meine Oma.“ „ Dürfen wir zur Party gehen und du kommst uns diese Nacht gegen 2 Uhr abholen?“ „ Aber sicher doch!“ Aus dem Glas Wein wird ein Glas Gemüsesaft. Ist doch auch lecker oder?
Geht Ihnen das auch manchmal so, meine lieben Hörerinnen und Hörer? Haben Sie auch manchmal den Eindruck, Sie leben in einem Actionfilm und wissen nicht, was im nächsten Moment passiert. Dann ist auch Ihr Leben ein Abenteuer. Und Sie sind der Held oder die Heldin des Alltags. Jede Herausforderung nehmen Sie an, auch wenn Sie sich manchmal wie ein Antiheld fühlen. Keine Sorge, die Antihelden sind diejenigen, die in Romanen, Comicheften und Filmen immer die sympathischsten sind.
Ich erhebe an diesem Freitag mein Glas Gemüsesaft auf alle Helden und Heldinnen des Alltages und wünsche Ihnen einen „spannenden“ Tag.