Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
„Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“ Mit diesen Worten wird das Wirken Johannes des Täufers in den Evangelien angekündigt. Er ist eine wirklich interessante Person und gilt als letzter Prophet des Alten Testaments.
Der Erzengel Gabriel hatte Zacharias, der Priester im Tempel von Jerusalem war, angekündigt, dass er und seine Frau Elisabeth einen Sohn bekommen werden. Weil Zacharias schon alt und seine Ehe so lange kinderlos geblieben war, glaubte er den Worten des Engels nicht so recht und wurde deshalb bis zur Geburt seines Kindes mit Stummheit geschlagen.
Bevor Johannes aber öffentlich auftrat, machte er es wie viele biblische Persönlichkeiten: Er zog sich in die Wüste zurück um in der Einsamkeit zu beten. Er lebte ganz einfach, trug ein Gewand aus Kamelhaar und einen ledernen Gürtel und ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig.
Um das Jahr 28 n. Chr., kurze Zeit vor Jesu öffentlichem Wirken, trat er dann als Bußprediger auf. Er wollte die Israeliten aus ihrer Trägheit aufrütteln, rief zur Umkehr auf und verkündete das Kommen des von den Juden erwarteten Erlösers. Er scharte viele Jünger um sich und taufte die Menschen im Wasser des Jordans als Symbol für die Rettung vor dem kommenden Weltgericht.
Nachdem er auch Jesus getauft hatte, wurde er von Herodes Antipas gefangen genommen und schließlich auch enthauptet, weil er dem König Ehebruch mit Herodias, die mit seinem Bruder verheiratet gewesen war, vorwarf.
Heute erinnern wir uns besonders in der Adventszeit an Johannes den Täufer. Sich selber hat er nie zu wichtig genommen - er sah sich als Wegbereiter für denjenigen, den Gott auf die Welt senden würde. Vielleicht kann er ja auch für uns ein Vorbild sein?
Ich wünsche allen einen schönen Tag!