Guten Morgen, meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer
In einer Kleinstadt lebten einmal ein Mann und seine Frau. Sie hatten eine Tochter, die Sarah hieß. Sarah besaß viele schöne Dinge. Ein Zimmer zum Schlafen, einen Garten zum Spielen, Beerensträucher und einen Baum mit Vögeln, einen Hund namens Johnatan. Für die Regentage viele Bücher, eine Puppenstube und vieles mehr.
Als der Vater wieder einmal auf Reisen gehen musste, sagte Sarah zu ihm: „Schreib mir bitte einen Brief!“ Dann bin ich immer bei dir.“ Der Vater mochte nicht gerne Briefe schreiben und sagte zu ihr: Wünsch dir lieber eine Puppe oder eine Puppenstube, aber wünsch' dir keinen Brief von mir.“
Sarah antwortete ihm: „Ich hab schon viele Puppen, eine Puppenstube, einen Kreisel und einen Drachen. Nur einen Brief von dir habe ich noch nicht. Das sah der Vater ein und versprach ihr ganz bestimmt einen Brief zu schreiben.
Er packte die Koffer und ging wieder einmal auf Reisen. Kaum war der Vater aus dem Haus gegangen, setzte sich Sarah ans Fenster und begann zu warten. Sie wartete auf den versprochenen Brief.
Wenn die Mutter zum Essen rief, sagte sie: „bring mir das Essen zum Fenster, denn ich warte auf den Brief von Vater.“ Und wenn die Mutter rief: „Es ist Zeit zu Bett zu gehen“ sagte Sarah: „Ich kann nicht schlafen, ich warte doch auf den Brief.“
Da antwortete ihr die Mutter: „Du kannst ganz ruhig schlafen gehen, denn nachts schlafen die Briefe auch.“ Da ging Sarah ins Bett, doch sobald es hell wurde, saß sie wieder am Fenster und wartete auf den Brief.
Nach sieben Tagen kam endlich der Brief von Vater und sie war überglücklich. Die Mutter wollte ihn öffnen, um ihrer Tochter vorzulesen. Doch Sarah sagte: „Das ist mein Brief. Niemand darf ihn sehen, noch lesen. Er gehört mir!“
Ich wünsche ihnen einen schönen Tag.