Herbst, nun ist er da. Die Ernte wird eingebracht. Mit dem Pflug, bricht der Bauer, die harte ausgelaugte Erde auf. Die Überreste der Ernte verschwinden als Dünger im Boden. Jenseits aller Romantik ist dies ein gewaltsamer Erdumbruch. Altes geht unter, damit Neues wachsen kann. Aufbrüche finden aber nicht nur auf dem Feld statt. Wir kennen den Aufbruch in ein neues Jahr. Eine Blüte entfaltet sich, blühender Aufbruch zum Sonnenlicht. Ein Küken krabbelt aus der zerborstenen Eihülle, mühsamer Aufbruch ins Leben.
Hermann Hesse schreibt „Nur wer bereit ist zum Aufbruch, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen“. Dies gilt für uns Menschen. Aufbruch in der Natur fasziniert uns. Persönliche Aufbrüche fordern uns jedoch heraus. Das Zögern, die Überlegungen, vielleicht auch Ängste abstreifen um dann aufzubrechen. Zulassen dass ich aufgebrochen werde, wie die Erde im Herbst, so dass in meinem Leben Altes untergeht, damit Neues hochkommen kann, und ich persönlich daran wachse und reife. Ein Spagat zwischen wollen und tun. Alt vertrautes, gewohntes gibt Sicherheit und ist bequem, kann uns aber auch lähmen. Aufbruch - ich verändere etwas in meinem Leben, setze meine Lebensenergie dafür ein. Lebensbewegung, die Enge verlassen, auf Sicherheit und Bequemlichkeit verzichten, das Risiko eingehen, das Leben wagen. Neues entsteht, beglückend, oftmals befreiend. Wagen wir den Aufbruch, mit viel Mut und Gottvertrauen.
Wort in den Tag
Gisela Hermann zum Thema: Aufbruch - Neues entsteht