Zum Thema: Ich weiss etwas Gutes von Dir
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Ich hoffe, dass wir heute einen schönen Tag erleben. Sonne und Wärme tun gut, entspannen die Gesichter, lassen Freude aufkommen. Die Sonne lässt mich an Gottes Liebe denken. Sie wird allen Menschen geschenkt. So ist die Sonne, so ist Gott. Und die Sonne spendet Licht und Wärme, einfach so, umsonst. Gott liebt uns auch einfach so, ohne Berechnung.
Da möchte ich uns wünschen, dass wir heute das Geschenk Gottes wie ein Kind, unbekümmert, unbefangen und offen annehmen, dass wir wie ein Kind offen sind für alles, was schön ist, dass wir wieder lernen zu staunen und fröhlich zu sein, weil vieles so schön ist. Aber nicht nur die Offenheit und Unbefangenheit des Kindes wünsche ich uns. Ebenso wünsche ich uns, dass wir die Menschen mit guten, wohlwollenden, vorurteilsfreien, lernbereiten Augen sehen.
Bald gehen die Ferien zu Ende. Kinder werden mit leuchtenden Augen ihr erstes Schuljahr in der Grundschule oder Sekundarschule beginnen. Ihre leuchtenden Augen sind auch voller Ungewissheit. Die Unbefangenheit der Sechsjährigen ist bei den Zwölfjährigen schon um einige Einheiten kleiner und misstrauischer geworden.
Ich wünsche allen Erstklässlern und allen anderen Schülerinnen und Schülern, dass sie Lehrpersonen kennen lernen, die wahre Erzieher sind. Damit meine ich heute ganz einfach folgendes: Wäre es nicht wunderbar, ja würde es keine Wunder wirken, wenn die Lehrerinnen und Lehrer im Laufe der kommenden Wochen - nach einer notwendigen Schnupperzeit - jedem Schüler, jeder Schülerin sagen würden: Du, ich weiß etwas Gutes von dir!
Kinder brauchen Lob, Anerkennung, Ermutigung, Liebe. Nicht nur Schüler, die gut lernen, sind anerkennenswert und lobenswert. Gerade die anderen sollten spüren, dass es neben ihren Lerngrenzen viel Gutes in ihnen gibt. Ganz toll wäre es, wenn jeder, ob groß oder klein, denken würde: Du weißt etwas Gutes von mir, und ich weiß etwas Gutes von dir!
Allen ein gutes, gesegnetes Schuljahr!