Heute einige Gedankenanstöße von Wunibald Müller und Fulbert Steffensky über die Maulwurfskrankheit. Undankbarkeit und vergessenes Lob gehören zu den Hauptsünden dieser Krankheit. Es ist eine Art Lebensträgheit. Nicht klagen und nicht loben können, nicht weinen und nicht danken können, das ist die Maulwurfskrankheit, die alles grau und unentschieden lässt. Offensichtlich ist es möglich, das Glück des Lebens für so alltäglich und selbstverständlich zu halten, dass man es nicht mehr sieht. Gewiss, manchmal schlägt uns das Leben, und man hat keine Zunge zum Loben und zum Danken. Solche Zeiten dürfen wir mit der Klage ehren. In anderen Zeiten sind wir dann auch für unsere Lebensfreude verantwortlich, zumindest ein Stück. Sie wächst indem wir danken. Der Lebensmut und die Lebenslust wachsen, wo wir ein Wort des Dankes finden. Danken weitet unser Herz und entspringt unserem Herzen. Mit dem danken runden wir etwas ab und tun uns selber etwas Gutes. Wenn wir Dankbarkeit für das Selbstverständliche entwickeln können, geben wir einer Seite in unserem Leben Raum, die uns froh sein lässt, auch auf den Durststrecken des Lebens, die ebenso zu unserem Leben gehören. Voraussetzung für diese Dankbarkeit ist, mit liebender Aufmerksamkeit auf das Geschehen eines Tages zu schauen.
Der heutige Tag liegt vor uns. Seien wir aufmerksam für Kleines, Großes, Alltägliches und überraschend Neues. Ihnen alle einen guten Tag
Wort in den Tag
mit Gisela Hermann Zum Thema: Wider die Maulwurfskrankheit