zum Thema: Die Bibel und das Bett
Um das Jahr 1820 lebte in dem Ort Witzhelden der Schuhmacher Breidenbach mit seiner Familie. Sie waren bitter arm, aber fröhlich im Glauben. Als das dritte Kind unterwegs war, brauchten sie dringend ein Bett. So traf es sich gut, dass im Wirtshaus eine Versteigerung von Hausrat angesagt war. Der Schuster Breidenbach nahm die gesamten Ersparnisse von 17 Taltern, um ein Bett zu ersteigern. Als erstes wurde eine wunderschöne alte Familienbibel angeboten. Die Leute im Wirtshaus waren angetrunken und heiter und machten ihre Witze über die Bibel. Ein Kaufmann bot einige Groschen, um die Bibel als Einwickelpapier zu benutzen. Breidenbach bot dagegen, denn er konnte nicht mit ansehen, wie sie das kostbare Bibelbuch entwürdigten. Die Leute treiben nun den Preis hoch, um den armen Schuster zu ärgern. Schließlich bekam er die Bibel für seine 17 Taler. Das Bett war vergessen. Zu Hause machte seine Frau ihm bittere Vorwürfe, aber er sagte nur ganz ruhig: „Ich habe es nicht ertragen, wie sie das heilige Buch verspottet haben!?g
Am nächsten Tag erschien in aller Frühe der Müller aus der Nachbarschaft und brachte ein Bett mitsamt Bettzeug.
Die Müllersfrau hatte die Geschichte gehört und soft alles für die Schusterfamilie zurechtgemacht. Sie schickte ihren Mann mit den besten Grüßen und schenkte der Familie Breidenbach das Bett. Nun versöhnten sich auch die Eheleute wieder. Am Abend schlug der Schuster die Bibel auf und las aus Psalm 37
Hoffe auf den Herrn und tu Gutes.
Habe deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht.
Sei stille dem Herrn und warte auf ihn.
Entrüste dich nicht über den, der seinen Mutwillen treibt.
Das Wenige, das ein Gerechter hat, ist besser als der Überfluss der Gottlosen