Zum Thema: Zum Todestag von Maximilian Kolbe
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer. Im Jahr 1941 war in Auschwitz ein Gefangener aus dem Konzentrationslager entflohen. Am Abend trat der Lagerführer vor die Gefangenen und brüllte: „Der Flüchtling ist nicht gefunden worden. Zehn von euch werden dafür im Hungerbunker sterben.“ Er trat an die erste Reihe heran und blickte jeden scharf an. Dann hob er die Hand und zeigte auf einen Gefangenen: „Der da!“
Kreidebleich trat der Mann aus der Reihe.
„Der - und der - und der - …“
Schließlich waren zehn ausgewählt, zehn zum Tode Verurteilte. Einer der Männer, der eine Frau und zwei Söhne hatte, brach in lautes Wehklagen um sich und seine Familie aus. Da trat ein Gefangener aus der Reihe und blieb vor dem Lagerführer stehen, der nach seinem Revolver griff.
„Halt! Was will dieses polnische Schwein von mir?“
Der Gefangene antwortete ruhig: “Ich möchte anstelle dieses Verurteilten sterben.“
„Wer bist du?“
Die kurze Antwort lautete: „ Katholischer Priester.“
Es folgte ein Augenblick des Schweigens. Schließlich entschied der Lagerführer: „Einverstanden!“
Am 31. Juli 1941 wurde Maximilian Kolbe in den berüchtigten „Hungerbunker“ gesperrt. Dort betete er mit seinen Leidensgenossen und tröstete sie. Am 14. August, also heute vor 71 Jahren, wurden er und drei andere Verurteilte, die noch nicht verhungert waren, durch Giftspritzen umgebracht und im Krematorium verbrannt.
So starb der Franziskaner Maximilian Kolbe mit erst 47 Jahren. Er war ein Mann, der die Welt durch die Liebe erobern wollte. Aber er wusste: „Keiner hat eine größere Liebe, als wer sein Leben gibt für seine Freunde.“