Zum Thema: Sich nicht im Alltäglichen verlieren
guten Morgen liebe Hörer und Hörerinnen sind sie auch gerne ab und zu richtig faul?
Hierzu ein Text von Eva Demski
„Die letzte Todsünde ist die Faulheit, und sie ist gewiss nicht die schwerste. Eigentlich ist sie richtig ausgeübt, eine Station auf dem Weg zur Seligkeit. Sonderbarerweise muss man für die richtige Gartenfaulheit allein sein. Den Partner beim Faulsein zu beobachten ist genauso unzumutbar, wie sich selber dabei beobachten zu lassen. Irgendetwas muss ja immer getan werden.
Wenn einer innehält und herumliegt und genießt, ist das für den anderen unerträglich. Mit Sicherheit fällt ihm oder ihr eine dringende Arbeit ein, die er oder sie nicht alleine erledigen kann.
Faulheit zeugt Ideen. Der ziellos schweifende Blick des Gartenliebhabers senkt sich schmetterlingsleicht auf dieses oder jenes Gewächs hernieder, bleibt ein bisschen sitzen und fliegt dann wieder davon.
Aber manchmal verharrt er, und gleich Träumen erscheinen Bilder, wie es zum Beispiel wäre, vor die strenge Dunkelheit des Taxus die Helligkeit von Herbstanemonen oder einer anderen Blume zu setzen?
Oder die tote Ecke - jeder Garten hat irgendeine tote Ecke - durch welche Pflanzen kann sie zum Leben erweckt werden?
Während der faulenzende Gärtner oder die Gärtnerin an die wachsweißen und rosenholzfarbenen Blüten denkt, die vielleicht eines Tages vor der Eibe schweben werden, fällt der Krimi aus den Händen, und der Gartenschlaf kommt, ein völlig ist das als der im Bett. Im Schlaf werden wir mit unserem Garten eins, hängen da wie eine zu groß geratene Raupenpuppe, ein Teil des Ganzen. Schön. Wenn nicht irgendjemand ruft: kannst du mir gerade mal den Sack Rindenmulch rübertragen.“
Liebe Hörer und Hörerinnen gönnen sie sich ab und zu Momente der Faulheit.
Erich Fromm sagt: „ Zwanghaftes arbeiten alleine würde die Menschen ebenso verrückt machen wie absolutes Nichtstun. Erst durch die Kombination beider Komponenten wird das Leben erträglich