Genau vor zwei Jahren, am 1. August 2010, trat das Übereinkommen über Streumunition in Kraft. Hierbei handelt es sich um ein vertragliches Verbot „des Einsatzes, der Herstellung und der Weitergabe von […] Streumunition“.
Doch was ist das überhaupt? Streumunition oder Streubomben bestehen aus Behältern, die so genannte Minibomben enthalten. Diese Submunition wird dann auf einer Fläche, die mehrere hundert Hektar groß sein kann, verteilt. Die einzelnen Teile sind meist etwa so groß wie eine Getränkedose und sollen, sobald sie den Boden berühren, explodieren und auf der besagten Fläche alles zerstören, z.B. weitflächige Infrastrukturen wie Landebahnen oder Straßen. Leider bleiben bei den Angriffen oftmals viele Blindgänger liegen, die nicht explodiert sind und die noch lange nach dem Krieg zahlreiche Opfer fordern können, weil sie bei der geringsten Berührung ausgelöst werden.
Problematisch ist bei den Angriffen mit Streumunition auch, dass Zivilisten getötet werden können, weil man mit dieser Munition nicht genau zielen und somit kein Unterschied zwischen militärischen und zivilen Zielen gemacht werden kann. Die Splitter, die freigesetzt werden, können jeden, der sich in einiger Entfernung der Explosion befindet, töten oder schwer verletzen. So haben schon viele Menschen, besonders Kinder, ihr Leben gelassen oder Gliedmaße verloren.
Doch nun wieder zu dem Übereinkommen: Es wurde im Jahre 2008 ausgearbeitet, ist dann 2010 in Kraft getreten und wurde mittlerweile von 72 Staaten und dem Heiligen Stuhl bestätigt und von 39 Staaten unterschrieben. Diese Staaten verpflichten sich nicht nur, die Waffen nicht mehr einzusetzen, zu produzieren oder weiterzugeben, sondern sie erklären sich auch bereit, die noch vorhandenen Bestände zu zerstören, die Rückstände dieser Munition zu beseitigen und die Opfer von Streubomben zu unterstützen.
Wenn das mal keine gute Nachricht ist!
Wort in den Tag
mit Pascal Jost Zum Thema: Nie wieder Streumunition