Zum Thema: Reise ins Glück
Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer,
im Augenblick sind viele Menschen auf der Reise. Sie erhoffen sich an einem anderen Ort schöne Erlebnisse und Erholung.
Heute möchte ich Ihnen, nach einer Idee von Hans-Dieter Hüsch, von einem Mann erzählen, der sich auf eine ganz besondere Reise machte:
Ein junger Mann war auf der Suche nach dem Glück. Ein alter Mann hatte behauptete, den Weg in das Land zu kennen, in dem das Glück zu Hause sei. "Es ist ganz leicht, dieses Land zu finden", hatte er gesagt, "benutze einfach die Kirchtürme als Wegweiser. Sie zeigen dir, wo es lang geht."
Und so ging der junge Mann los und hielt dabei nach dem ersten Kirchturm Ausschau. Und tatsächlich, nach einer kurzen Strecke, sah er vor sich einen Kirchturm hoch in der Landschaft aufragen. Er erreichte diesen Kirchturm und von dort aus, sah er bereits den Turm der Kirche des Nachbarortes. Von diesem aus zeigte sich wiederum der nächste Turm und so ging seine Reise sehr zügig von Ort zu Ort, immer den Kirchtürmen folgend, die wie riesige Wegweiser weithin sichtbar in der Landschaft standen.
Der junge Mann kam auf diese Weise in Länder, die er zuvor noch nie gesehen hatte, die Kirchtürme hatten dort andere Formen, aber immer waren sie hoch aufgerichtet und von weitem zu sehen. Doch das Land in dem das Glück höchstpersönlich wohnen sollte, fand er nicht. Nach und nach bekam der junge Mann Zweifel, ob das wirklich der richtige Weg war, um das Glück zu finden.
Doch gerade, als er aufgeben wollte, begegnete ihm wieder der alte Mann, der ihm zu seiner Suche Mut gemacht hatte. Der junge Mann klagte ihm sein Leid über die Vergeblichkeit seiner Reise, bei der ihm die Kirchtürme als Wegweiser dienten. Doch der alte Mann lächelte und sagte: «Du willst eine Reise unternehmen und weißt nicht einmal, wie man Wegweiser liest? Nun, du bist zwar von Kirchturm zu Kirchturm gegangen, aber du hast nicht den Weg benutzt, den dir die Türme gewiesen haben: Schau hin! Alle Wegweiser-Kirchtürme zeigen - nach oben!