Zum Thema: Morgenmuffel
Guten Morgen,
heute appelliere ich an Sie, meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer. Denn, wenn Sie mich hören, dann gehören Sie zu den Frühaufstehern. Sicher haben Sie schon geduscht und sogar dabei vor sich hin gesummt. Bestimmt haben Sie schon ihre erste Tasse Kaffee getrunken. Und vielleicht haben Sie auch schon ein Sudoku gelöst oder wie meine Nachbarin die Küche geputzt. Ganz anders sieht das bei Morgenmuffeln wie mir aus. Morgens brauchen wir eine Anlaufphase. Auch wenn der Wecker schon 10 Minuten vor dem Aufstehen geklingelt hat, stehen wir erst eine Viertelstunde nach dem eigentlichen Aufstehen auf. Selbst unter der Dusche bereiten sich die Neuronen nur langsam auf den Tag vor. Fürs Frühstück fehlt dann meistens die Zeit, bevor wir ins Auto springen, um zur Arbeit zu fahren.
Nach so viel Hektik freute ich mich vor Kurzem, dass mein Lieblingssender „What a wonderfull world“ von Louis Armstrong spielte, um mich, wie es der Sprecher ausdrückte, sanft in den Tag zu geleiten. Ich gelangte also zu einem Kreisverkehr und wartete wohl zwei Sekunden zu lange, ehe ich mich engagierte. Da hupte der Autofahrer hinter mir. Ich schrak hoch. Alle Sanftheit war dahin. Vielleicht sollte ich mir demnächst einen Aufkleber an die Heckscheibe kleben: Achtung, Morgenmuffel an Bord! Dann weiß jeder, dass es kein schlechter Wille ist, wenn jemand morgens nicht so schnell auf Tour kommt.
Also, liebe Frühaufsteher, morgens brauchen Morgenmuffel besonders viel Friedlichkeit. Seien Sie also behutsam und lassen Sie ihnen Zeit, ihre Gedanken zu ordnen
Und ganz fest versprochen: wenn ich abends gegen halb 11 zu Hochtouren aufgelaufen bin und voller Energie noch die Welt verändern will, werde ich Sie auch nicht mehr mit meinen philosophischen Gedanken überhäufen und Sie friedlich ihren Tag ausklingen lassen.