Zum Thema: Der alte Brückenbauer
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Heute morgen möchte ich Ihnen die Geschichte vom alten Brückenbauer von Anne Steinwart erzählen. Eine Brücke lässt mich einen Abgrund oder einen reißenden Fluss überqueren. Ohne sie wäre das wohl mühselig oder sogar unmöglich, aber weil die Brücke da ist, fällt der Weg mir leicht.
Diese Brücke kann mich auch schneller Hindernisse überwinden lassen, die ich in meinem Leben antreffe. Manchmal scheinen auch hier Kluften unüberwindbar zu sein, doch dadurch, dass ich Brücken baue, kann ich diese Probleme überwinden. Diese Geschichte kann uns also heute morgen Mut machen:
„Du hast einen schönen Beruf“, sagte das Kind zum alten Brückenbauer. „Es muss schwer sein, Brücken zu bauen.“
„Wenn man es gelernt hat, ist es leicht“, sagte der alte Brückenbauer. „Es ist leicht, Brücken aus Beton und Stahl zu bauen. Die anderen Brücken sind viel schwieriger“, sagte er, „die baue ich in meinen Träumen.“
„Welche anderen Brücken?“, fragte das Kind.
Der alte Brückenbauer sah das Kind nachdenklich an. Er wusste nicht, ob das Kind es verstehen würde. Dann sagte er: „Ich möchte eine Brücke bauen - von der Gegenwart in die Zukunft. Ich möchte eine Brücke bauen von einem zum anderen Menschen, von der Dunkelheit zum Licht, von der Traurigkeit zur Freude. Ich möchte eine Brücke bauen von der Zeit in die Ewigkeit über alles Vergängliche hinweg.“
Das Kind hatte aufmerksam zugehört. Es hatte nicht alles verstanden, spürte aber, dass der alte Brückenbauer traurig war. Weil es ihn wieder froh machen wollte, sagte das Kind: „Ich schenke dir meine Brücke“, und das Kind malte für den Brückenbauer einen bunten Regenbogen.
Ich wünsche allen einen schönen Tag!