Zum Thema: Die Wüste lebt
Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer!
Heute vor einhundert Jahren wurde in Kalifornien James Algar geboren. Er gehörte zu Walt Disneys wichtigsten Mitarbeitern. Weltruhm erlangte er durch den Dokumentarfilm « Die Wüste lebt », der vor sechzig Jahren gedreht wurde und zahlreiche internationale Preise und Auszeichnungen erhielt. Dieser Erfolg begründete das Genre der Tier- und Naturdokumentationen, die den Menschen ein neues Mitgefühl für andere Lebewesen und zum ersten Mal so etwas wie ökologisches Bewusstsein bescherten.
« Die Wüste lebt » - ein starker Titel, der seine Kraft aus einem scheinbaren Widerspruch gewinnt. Erscheint uns allen die Wüste nicht als ein lebensfeindlicher Raum, als Ort des Verderbens und des Todes ? Und doch gibt es auch in dieser Wüste Leben, ja gerade dort werden Lebensmut und Überlebenswille am deutlichsten spürbar. Das Bild von der Oase drängt sich da in unsere Gedanken. Die Oase, nach der sich der Reisende in der Wüste sehnt, die ihm wie ein Geschenk Gottes entgegenlächelt.
Machen wir nicht auch in unserem Alltag solche Wüstenerfahrungen ? Lange Durststrecken, auf denen wir uns nach einer Oase sehnen? Wo finden wir Leben in dieser Wüste? Wer oder was schenkt uns Kraft und Lebensmut? Es lohnt sich, einmal darüber nachzudenken. Denn auch der Wanderer in der Wüste bzw. der Karawanenführer muss die Lage der Oase ganz genau kennen, um zielgerichtet darauf zu steuern zu können.
Nur so gelingt der Weg durch die Wüste, nur so können wir es wagen, uns auf den Weg zu machen. Vielleicht machen dann auch wir diese wunderbare Erfahrung : « Der Wüste, die lebt ».