Zum Thema: Christi Himmelfahrt
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,
heute ist Feiertag. Wir feiern das Fest „Christi Himmelfahrt“.
In den ersten Jahrhunderten nach Christus beging die Kirche die 50 Tage nach Ostern bis zum Pfingstfest als eine geschlossene Festzeit. Seit dem 4. Jh. wurde am 40.Tag nach Ostern ein eigenes Fest, nämlich „HIMMELFAHRT CHRISTI“ gefeiert. Hierdurch sollte die Verherrlichung Jesu Christi, die besondere und neue Art seiner Gegenwart gefeiert werden.
Der 40.Tag wurde gewählt in Anlehnung an das Wort aus der Apostelgeschichte: „40 Tage hindurch ist er ihnen erschienen“.
Wenn wir verstehen wollen, was Himmelfahrt bedeutet, müssen wir uns bewußtmachen, welche Vorstellungen der Welt und des Himmels sich die Menschen zur Zeit Jesu gemacht haben. Die Welt, das war die Erde, nämlich eine Scheibe, die auf Säulen in einem großen Urwasser - der Unterwelt - getragen wurde. Der Himmel, das waren das Firmament, die Wolken und der Horizont, den wir mit unseren Augen sehen. Die Welt gliederte sich demzufolge in drei Stockwerke:
? die Unterwelt - der Ort des Bösen
? die Erde - der Ort des Menschen
? und der Himmel - der Ort des Guten oder die Wohnung Gottes.
Wenn nun Christus wieder bei Gott sein sollte, so mußte er eben nach „oben“ in den „Himme“, den Ort Gottes. Dies konnte man sich nicht anders vorstellen, als das er durch eine Wolke emporgehoben wurde. Der Evangelist sagt ganz einfach: „Er wurde vor ihren Augen emporgehoben“.
Auch in unserer heutigen Sprache ist „Himmel“ oder „himmlisch“ ein Symbol für alles Gute, Schöne, für Freiheit, Liebe und Glück. So hat sich zwar unser Weltbild verändert, aber nicht das, was die Bibel mit „Himmelfahrt“ erzählen wollte.
Liebe Hörerinnen und Hörer, Ihnen allen einen schönen Feiertag.