Zum Thema: Ich war hungrig
Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer!
An diesem Sonntag findet in unseren katholischen Kirchen die Fastenaktion von Miteinander Teilen statt. Einmal im Jahr lädt uns die Fastenzeit dazu ein, durch unseren Verzicht auf gewisse Annehmlichkeiten, die mit dem Begriff Überfluss wohlwollend umschrieben sind, unsere Solidarität mit jenen zu bekunden, denen tagtäglich das Notwendigste zum Überleben fehlt.
« Ich war hungrig, ihr habt mir zu essen gegeben » diese biblische Losung können wir heute in unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Da gibt es jene in Hungersnöten, Kriegsgebieten oder Katastrophenregionen, die eine Soforthilfe benötigen um ihren Hunger zu stillen. Oft stehen sie im Mittelpunkt des Medieninteresses, da sich die drastischen Bilder gut vermarkten lassen. So ist ihnen zumindest unsere Aufmerksamkeit gewiss, aber auch unsere Solidarität...?
Dann gibt es jene die langfristig an Mangel leiden, denen der Zugang zu sauberem Trinkwasser fehlt. Da sind langfristige Programme gefragt, die eine Versorgung mit sauberem Trinkwasser und Ernährungssicherheit ermöglichen. Für sie sind zahlreiche Hilfsorganisationen im Einsatz, die uns diesen Notstand ins Bewusstsein rufen wollen, aber bekommen sie auch unsere Solidarität...?
Dann gibt es jene, die zwar genügend Lebensmittel produzieren können, diese aber billig verkaufen, exportieren, als Futtermittel für die Viehzucht oder als Ressource für die Treibstoffproduktion abgeben müssen, damit sie uns reichen Nationen unseren Wohlstand absichern. Da stellt sich wieder die Frage nach unserer Solidarität...!
Am Ende dieser Reihe stehen wir, die wir uns die Frage stellen : was können wir heutzutage noch ruhigen Gewissens essen ? Welche Nahrungsmittel sind gesund und biologisch unbedenklich ? Was tut unserem Körper gut und was ist schlecht für uns ? Diese Fragen sind Luxusfragen - sind wir uns dessen bewusst und dankbar dafür?
Die Fastenaktion lädt uns dazu ein, diesen Fragen nachzugehen und sie in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Wo stehen wir?