Zum Thema: Die sanfte Revolution
Liebe Hörerinnen und Hörer,
Welttag der Frauen. ? Brauchen Emanzen wirklich einen Tag für sich? fragte mich ein Bekannter. Belächelt und sogar verpönt wird der Ausdruck ? Emanze?. Sogar als Schimpfwort wird er benutzt. Und keine von uns Frauen würde sagen ?Ich bin eine Emanze?. Aber ich ziehe den Hut ab vor diesen Emanzen der ersten Generation. Virginie Wolff sagte zu dieser Zeit: ?Die Herren der Schöpfung erlauben uns den Zugang zum Studium. Seien wir wachsam: Wir wollen uns nicht der Diktatur der Männerwelt unterwerfen, sondern überlegen, was wir mit diesem Recht anfangen.? Was ist jedoch aus dieser Emanzipation geworden? Dürfen die Frauen jetzt zusätzlich zu Ihrer Arbeit auch noch die Arbeit der Männer machen z. B. Rasenmähen und Reifenwechseln? Meine Herren, ich höre sie von hier aus spotten. Schließlich wechseln sie ja schließlich auch mittlerweile die Windeln ihrer Kinder.
Und trotzdem: von Gleichberechtigung kann in vielen Bereichen noch immer nicht die Rede sein. Denken wir doch einfach nur einmal an all die Schimpfwörter, die es für Frauen mit leichtem Lebenswandel gibt. Männer mit der gleichen Anzahl Eroberungen sind bestenfalls immer noch Helden und werden schlimmstenfalls belächelt.
Also meine Damen: Dank der Emanzen brauchen wir für Gleichberechtigung nicht mehr auf die Barrikaden zu gehen. Viel mehr benötigt unsere Gesellschaft eine sanfte Revolution. Eine sanfte Revolution, wo wir als Frau bestätig unsere Visionen, Ideen und Wünsche einbringen können, damit diese Früchte tragen und sich in andere Länder ausbreiten können. Dort liegt ja nun wirklich noch viel Handlungsbedarf vor.
Übrigens, eine Bekannte von mir sagte immer, solange die Industrie so viel Geld ausgibt, damit Autos immer weniger Krach machen, aber Staubsauger noch immer so laut sind, ist Gleichberechtigung nicht wirklich erreicht. Es gibt also noch viel zu tun, meine Damen. Ziehen wir unsere Samthandschuhe an und packen wir?s an.