Zum Thema: Blasius gestern und heute
Vielerorts wird heute der Blasiussegen erteilt. Dabei hält der Priester - es kann auch ein Diakon oder ein Laie sein - den Gläubigen zwei gekreuzte brennende Kerzen vor den Hals und spricht dann folgendes Segensgebet: ?Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.?
Der Blasiussegen geht auf eine Legende zurück. Der Bischof Blasius soll einmal einen Jungen, der eine Fischgräte verschluckt hatte und dem der Erstickungstod drohte, gerettet haben. Die Legende erzählt: Blasius legte dem Jungen die Hände auf und betete zu Gott, dass er ihn vor dem Tod bewahre. Augenblicklich verschwand die Gräte und der Junge konnte wieder frei atmen.
Blasius gehört wie der heilige Nikolaus zu jenen Heiligen, die beim Volk sehr beliebt waren und geblieben sind. Es ist doch bemerkenswert, wie sich dann Legenden um solche Gestalten ranken. Sie müssen eine große Ausstrahlungskraft besessen haben, denn bis heute werden sie verehrt und als Wohltäter betrachtet.
Welchen Sinn hat der Blasiussegen? Welchen Sinn hat der Segen überhaupt? Was bedeutet der Segen? Ich erinnere mich, dass unsere Mutter uns Kinder morgens segnete, wenn wir zur Schule gingen, und auch abends vor dem Einschlafen. Dieser Segen war für uns Kinder wie eine Beruhigung, ein Zeichen des Vertrauens; er nahm uns ein heimliches Angstgefühl. Ich habe damals nicht weiter darüber nachgedacht. Das Gefühl der Geborgenheit war das Erfahrungselement.
Heute versuche ich mir immer wieder zu sagen, wenn ich um den Segen gebeten werde, dass ich als Bischof oder Priester durch die Segensworte und das Kreuzzeichen bestätige, dass unser Leben immer und überall in Gott geborgen ist. Wenn wir den Blasiussegen empfangen, lässt Gott uns dadurch wissen, bestätigt er uns, dass wir wertvoll sind in seinen Augen. Gott will, dass wir gesund bleiben, und ermahnt uns, alles dafür zu tun und nicht mit unserer Gesundheit zu spielen. Wir sollten keine Wunder erwarten und den Blasiussegen auch nicht als Schutzimpfung gegen Grippe missverstehen. Wenn ich um den Segen für meinen Körper, mein Auto, meine Wohnung usw. bitte, drücke ich dadurch meinerseits aus, dass ich sie im Sinne Gottes gebrauchen und achten will. So trete ich in einen Dialog mit Gott; denn von ihm kommt alles Gute und ich nehme es dankend an. Das trifft insbesondere auf meinen Körper zu.