An Heiligabend mit Aloys Jousten
Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, der 24. Dezember ist und bleibt für Jung und Alt der Tag mit dem gewissen Etwas, das andere Tage des Jahres nicht haben. Weihnachten ist eben ein besonderes Fest. Und auch wenn die Gefühlswelt an Heiligabend im Osten des Landes eine andere ist als die in der Mitte oder im Westen - etwas anders als an anderen Vorabenden von Festen ist sie überall! Der Dichter Rainer Maria Rilke spricht von der ?über die Jahrhunderte hin unabhängigen Winternacht, die durch die unvergleichliche Hinzukunft jenes alle Wesen umwandelnden Kindes die Summe aller übrigen Erdennächte an Wert mit einem Schlage überwog und übertraf?.
Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, das Kommen des Kindes macht den Unterschied. Ein Kind wird geboren, es wird uns geschenkt, sagt die Bibel. Der Dichter hat es richtig ausgedrückt: dieses Kind wandelt die Menschen um. Wer vor diesem Kind hinkniet, empfängt von ihm echte Würde und Größe. Das ist das Wunderbare der Weihnacht. Gott macht sich zu einem Menschenkind, damit wir Gotteskinder werden können.
Ich sage mir oft, dass selbst im 21. Jahrhundert trotz allen Fortschritts der Wissenschaft und der Medizin jedes Menschenkind noch ein Wunder und ein Geschenk ist. Ich habe den Eindruck, dass wir Erwachsene uns über ein Kind in der Wiege oder im Kinderwagen beugen, um es zu bewundern, um zu staunen und uns vor dem Schöpfer zu verbeugen, der uns dieses Wunder des Lebens schenkt.
Heiligabend erinnert uns an das Geschenk jenes Kindes, das Gott höchstpersönlich uns macht. Gott ist Mensch geworden - das war und ist Weihnachten, das wird Weihnachten sein. Dieses Kind in der Krippe von Bethlehem verwandelt alles, wenn wir Menschen es mit dem Herzen aufnehmen. Deshalb ist und bleibt Heiligabend eine Art Nervenkitzel für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Dieses Kind, dieser Gott passt in jedes Leben hinein. Gott kommt uns entgegen. Ich wünsche Ihnen allen eine beglückende und froh machende Begegnung mit ihm im Kind von Bethlehem!