zum Thema: Gespräch an der Krippe
Ein kleiner Junge besuchte um die Weihnachtszeit seinen Großvater. Er schaute zu, wie der Großvater an einer Krippenfigur schnitze. Einige andere Figuren der Weihnachtsgeschichte standen schon fertig auf dem Tisch. Der Junge wurde müde, legte den Arm auf den Tisch, und zuschauend schlief er ein.
Im Traum aber wurden die Figuren plötzlich lebendig und er saß mitten unter ihnen. Er geht mit in den Stall von Bethlehem und schaut das Kind in der Krippe an.
Plötzlich beginnt das Kind in der Krippe zu sprechen und spricht den träumenden Jungen an: ?Ich möchte gerne drei Dinge von dir haben!?
Ganz gerührt sagt der Junge, du kannst alles haben, meine neue Spielekonsole und die Turnschuhe, die blinken, wenn man drauftritt und was ich dir sonst geben kann. ?Nein, erwidert das Kind, das brauche ich nicht. Ich möchte von dir etwas anderes haben! - Schenk mir deinen Deutschaufsatz! Der Junge erschrickt: ?Da hat doch der Lehrer ungenügend drunter geschrieben!? ?Eben deshalb will ich ihn haben. Bring mir doch immer alles, wo ?ungenügend? darunter steht.? ?Gern,? sagte der Junge
?Zweitens möchte ich von dir deine Micky Maus Tasse,? fuhr das Jesuskind fort. Aber die ist doch kürzlich runter gefallen und zerbrochen. Ja, antwortet das Jesuskind. Willst du mir immer alles bringen, was in deinem Leben zerbrochen ist?? fragt das Jesuskind. ?Ja? antwortete der Junge.
?Und nun mein dritter Wunsch. Du sollst mir noch die Antwort bringen, die du deiner Mutter gabst, als sie dich nach der Micky Maus Tasse fragte.? Da begann der Junge zu weinen und schluchzte: ?Da habe ich gelogen und gesagt, die Tasse wäre meiner kleinen Schwester heruntergefallen.?
?Ja,? antwortete das Jesuskind. ?Du sollst mir alle deine Lügen, deine Verleumdungen, dein Böses, was du getan hast bringen, damit ich dir helfen und dir vergeben, dich heilen und verändern kann!?
Da wachte der Junge auf und wusste plötzlich, warum Gott Mensch geworden ist und warum Jesus als Heiland geboren wurde:
damit er alles Ungenügende, alles Zerbrochene und alles Böse in uns Menschen heilen und verwandeln kann.
Quelle: Axel Kühner, Überlebensgeschichten für jeden Tag, S. 326