Zum Thema: Vorbilder
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer. Neulich, beim Familientreffen, hörte ich zufällig ein Gespräch zwischen den Enkelkindern. ?Ich möchte reich und berühmt wie Angelina Jolie sein?, meinte die kleine Emily und ihre beiden Cousinen stimmten begeistert zu.
?Ihr Mädchen seid blöd?, bemerkte ihr Vetter Lukas. ?Wie Michael Jackson singen und tanzen, das wäre was für mich.? Jetzt beteiligten sich auch die fast erwachsenen Jugendlichen an der Unterhaltung. Sie wollten sich in der Entwicklungshilfe einsetzen, schwärmten von großen Vorbildern wie Mutter Theresa oder Albert Schweitzer.
?Warum müssen es immer Berühmtheiten sein, denen wir nacheifern??, mischte ich mich ein. ?Wenn wir uns umsehen, begegnen wir in unserem Alltag vielen Menschen, über die nichts in der Zeitung steht oder im Fernsehen gezeigt wird, selbst bei Google fahndet man nach ihnen vergebens, die niemals berühmt werden - aber die für andere da sind, deren vorbildliches Verhalten nachahmenswert ist.
Da gibt es die gute Seele, die immer einspringt, wenn in ihrem persönlichen Umfeld Hilfe benötigt wird, die einen Besuchsdienst organisiert für die Schwererkrankte, damit diese nie alleine im Haus ist, wenn der Mann zur Arbeit muss.
Da ist der hilfsbereite Mensch, der im Winter für seinen erkrankten Nachbarn schon morgens in aller Frühe Schnee schippt.
Sicher kennt jeder von uns Menschen, die Vorbild sind und Mut machen. Wie der gute Samariter können wir der Nächste derer sein, die uns gerade brauchen. Das müssen keine großen Heldentaten sein: Jemandem, der Kummer hat, zuhören, trösten, Anteil nehmen.
Liebe Hörerinnen und Hörer, jeder von uns kann anderen Menschen etwas geben, das nur er auf seine ganz persönliche Art und Weise geben kann. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag.