Zum Thema: Vom runden Tisch, zur langen Bank
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer.
Vom runden Tisch ist der Weg nicht weit zur langen Bank. Sagt Hans Olaf Henkel.
Am ?runden Tisch? stehen viele Stühle, es gibt keine Hierarchiestufen, niemand hat in dem Sinn den Vorsitz, dass er, oder sie befugt wäre, etwas durchzusetzen. Deswegen wird er ?runder Tisch? genannt, selbst wenn die wahre Form eckig ist.
Der Begriff ist verwandt mit der legendären Tafelrunde am Hofe von König Artus.
Aber gerade am runden Tisch haben viele ihr Wörtchen mitzureden, im Guten wie im Schlechten.
Da dauern Sitzungen oft bis weit in die Nacht, zu lang, um dabei noch frischen Geistes Entscheidungen zu treffen.
Ergebnisse, sachgerechte Lösungen sind jedoch vonnöten.
Was geschieht, eine Planungskommission wird gebildet, diese wird die Sachlage prüfen.
Schon sitzt das Problem ?auf der langen Bank? und drückt nicht mehr auf Zehen und Gewissen.
Der Ursprung der Redewendung ?auf der langen Bank?, stammt wahrscheinlich aus dem Immerwährenden Reichstag in Regensburg.
Auf Sitztruhen sassen die Gesandten und warteten auf den Entscheidungsprozess. Die mitgebrachten Akten wurden in den Truhen verstaut. Manchmal dauerte der Prozess so lange, dass die Akten vergessen wurden.
Oder, die ältesten wurden bearbeitet und neuen am anderen Ende abgelegt. War am alten Ende ein Platz frei, schob man die Akten einfach weiter. Daraus resultiert der Begriff ?aufgeschoben, ist nicht aufgehoben?. Reichte der Platz nicht aus, hängte man die Akten an Seilen unter die Decke auf, somit schwebten die Akten und der Begriff ?das Verfahren befindet sich in der Schwebe?war geprägt.
Doch zurück zur langen Bank. Vorsicht ist geboten, denn wenn Probleme zu lange auf der langen Bank sitzen, können Sie zu ?heissen Eisen? werden.
Ich wünsche Ihnen liebe Hörerinnen und Hörer, einen guten Tag.