zum Thema: Von der Liebe gibt es keine Dispens
Liebe Hörerinnen und Hörer, das Wort Gottes vom Balken in unserem Auge und dem Splitter im Auge unseres Nächsten ist uns wohl bekannt. „Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden.“
Von der Liebe gibt es keine Dispens. Wenn Du die Liebe verweigerst, hast Du nie einen echten Entschuldigungsgrund. Denn die Liebe ist der Lebenskern der Seele, Anfang und Vollendung aller Religion und Grundbedingung für alles Zusammenleben der Menschen. Wer die Liebe verweigert, der verweigert sich selber das Leben und zerstört es bei anderen.
Deswegen sagt Jesus: Verurteile die Menschen nicht! Sprich ihnen den guten Willen nicht ab! Höre auf mit deinen ständigen Anklagen und täglichen Vorwürfen! Mach dich nicht zum Richter über die anderen. Denn: Wer gut ist, denkt gut und ist gut zu den anderen; wer böse ist in seinem Herzen, der denkt Böses über den anderen und tut ihm Böses. Wie das Herz ist, so redet der Mund. Denn „Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.“
Aber das Rezept Christi „Verurteile keinen!“ erscheint Dir zu schwer. Wer soll das zusammenbringen, allzeit gütig zu bleiben und niemals die Faust zu ballen? Diese Liebe ohne Ausnahme ist die höchste und schwerste Aufgabe, die es gibt. Aber gerade darin bestehen die Nachfolge Christi und der Lernprozess des Jüngers. So wie Jesus das Kreuz und die Not der Liebe getragen hat, so musst auch Du das Kreuz der liebenden Güte auf deine Schultern nehmen. „Der Jünger steht nicht über seinem Meister.“ Wenn Dir die Liebe ohne Ausnahme gelingt, in Deinem Denken, Reden und Tun, dann bist Du selber ein Meister geworden. „Wer alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein“. Willst Du Jesus ähnlicher werden? Dann liebe die Menschen wie Er, ohne bei einem einzigen eine Ausnahme zu machen!
(inspiriert von einem Text von Dr Herbert Madinger, Wien)